Eigentlich hätte heute das achte Saisonrennen der MotoGP-Saison 2024 stattfinden solllen. Doch aus der Premiere des Kasachstan Grand-Prix wird vorerst wieder nichts. Wie im Vorjahr musste der Erstantritt auf dem Sokol International Raceway zunächst abgesagt werden. Später rückte der GP allerdings doch wieder in den Kalender, als Ersatz für einen anderen. Motorsport-Magazin.com erklärt Dir die Hintergründe.
MotoGP-Rennen in Kasachstan: Seit 2023 ein Sorgenkind
Bereits im Jahr 2023 stand der Kasachstan-Grand-Prix ja im vorläufigen Kalender der Königsklasse. Damals musste das Rennen aber abgesagt werden, weil die nötigen Bauarbeiten in Sokol nicht rechtzeitig fertiggestellt werden konnten, die Strecke wurde somit noch nicht homologisiert. Zudem gab es Probleme, das nötige Streckenpersonal, welches für ein Wochenende der drei Klassen der Motorradweltmeisterschaft nötig ist, bereitzustellen.
In diesem Jahr unternahmen die Verantwortlichen der MotoGP einen neuen Anlauf und planten vom 14. bis 16. Juni ein Rennwochenende in Kasachstan. Immer wieder kam es zu Spekulationen, ob die Infrastruktur und die Personalfrage ein Event vor der Sommerpause 2024 zulassen würden. Doch Dorna-Sportdirektor Carlos Ezpeleta gab den MotoGP-Teams zum Saisonauftakt in Katar eine klare Zusage: Das Event in Zentralasien soll stattfinden.
Umweltkatastrophen verhindern Besuch der MotoGP
Anfang Mai gab es dann aber schlechte Nachrichten von den Verantwortlichen des MotoGP-Rennens in Kasachstan: Der vorgesehene Termin Mitte Juni kann nicht eingehalten werden. Als Grund nannten die FIM, IRTA und die Dorna in einem Schreiben am 03. Mai die schweren Überflutungen in Kasachstan und Teilen Russlands an. Das Land musste bereits im April den Katastrophenzustand ausrufen. Mehr als 100.000 Menschen mussten aus ihren Häusern evakuiert werden. Kasachstans Präsident Kassym-Jomart Tokajew sprach von den schlimmsten Überschwemmungen seit mehr als 80 Jahren.

In einem offziellen Statement der MotoGP hieß es zudem: "Unvorhergesehene Wetterbedinungen haben zu Überschwemmungen in Zentralasien geführt, was in Kasachstan einen nationalen Notstand ausgelöst und einen Großteil der Bevölkerung vertrieben hat. Es wäre nicht verantwortungsvoll von der MotoGP, den Behörden oder Diensten zusätzliche Belastungen aufzubürden, während sie daran arbeiten, den Zehntausenden von Menschen zu helfen, die im ganzen Land betroffen sind."
Kasachstan-GP im September als Ersatz für Indien
Die Verantwortlichen stellten daraufhin aber klar, dass es vorläufig nur zu einer Verschiebung und keiner Absage des Kasachstan-GPs kommen sollte. Wenig später folgte dann die nächste Wendung, als ein weiteres MotoGP-Rennen abgesagt werden musste.
Da die MotoGP auch ihren Gastauftritt in Indien absagen musste, war plötzlich ein September-Slot im prall gefüllten Kalender der zweiten Saisonhälfte frei. Genau den soll nun der Kasachstan-GP übernehmen. Am 29. Mai verkündeten die Offiziellen kurz nach der Absage des Indien-GPs, dass der Sokol International Racetrack als Ersatz einspringen wird. Somit soll vom 20. bis 22. September das 14. Saisonrennen in der Nähe von Almaty stattfinden.
Im Kalender der MotoGP entsteht durch die Verschiebung des Kasachstan-Rennens nun eine große Lücke. Zwischen dem Italien-Grand-Prix in Mugello und der Dutch-TT in Assen liegen drei rennfreie Wochenenden. Nur sieben Tage nach dem Besuch der MotoGP in den Niederlanden steht bereits der Deutschland-Grand-Prix am Sachsenring an. Danach verabschieden sich die Zweiradstars in die Sommerpause. Bis Ende Juli stehen somit nun nur zwei Rennen der Motorrad-WM an.
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