Das MotoGP-Training in Portimao hatte eine Überraschung zu bieten: Yamaha feierte seine Rückkehr in die Top-10: Sowohl Fabio Quartararo als auch Alex Rins sicherten sich mit den neunten bzw. zehnten Rang den direkten Einzug in das zweite Qualifying. Ist das der Anfang eines MotoGP-Comebacks der Japaner?

Alex Rins: Rückkehr ins Q2 nach langer Leidenszeit

Alex Rins, der erst das zweite Rennwochenende als Yamaha-Pilot bestreitet, konnte erstmals nach seiner langen Leidensphase mit Honda und einem gebrochenen Bein wieder ein kleines Erfolgserlebnis feiern. Der Neu-Teamkollege von Yamaha-Speerspitze Quartararo findet sich auch in Portimao auf der M1 schnell zurecht und liegt nur hauchdünn hinter seinem französischem Stallgefährten. "Schon vom ersten Training an habe ich mich gut gefühlt auf dem Motorrad", lächelte Rins am Freitagabend in seiner Medienrunde.

Für das verbesserte Ergebnis im Vergleich zum Saisonauftakt in Katar machte Rins dabei das Streckenlayout verantwortlich. "Das Bike ist dasselbe wie in Losail, wir hatten bisher keine Zeit neue Teile zu testen. Aber die Strecke ist hier anders als in Katar, ich konnte mich hier schneller anpassen. Ich war im Training [am Nachmittag, Anm.] ziemlich konkurrenzfähig und konnte mir den Einzug ins Q2 sichern, das ist eine tolle Errungenschaft", so der sechsfache MotoGP-GP-Sieger.

"Ich war schon lange Zeit nicht mehr im Q2 nach den Problemen mit meinem Bein", erinnerte Rins an seine schwere Verletzung, die er sich beim Italien-Grand-Prix 2023 zuzog. "Ich bin wirklich glücklich darüber. Dennoch können wir uns noch steigern, wir haben mehr oder weniger dieselben Probleme wie in Katar, aber wir sammeln weiter Daten und verbessern die Teile, die wir haben."

Teamkollege Quartararo konnte Alex Rins sogar noch knapp um 0,008 Sekunden unterbieten. Der ehemalige MotoGP-Weltmeister beendete das Training auf Rang neun. "Es war recht gut. Wir sind im Q2, das ist sehr positiv. Für morgen haben wir aber noch Einiges zu ändern", kündigte Quartararo an. "Das werden die anderen Hersteller sicher auch tun, aber wir haben noch ein wenig Luft nach oben."

Fabio Quartararo: Yamaha arbeitet viel besser als 2023

Ist Yamaha also doch nicht so verloren, wie Quartararo es nach dem Rennen in Katar noch darstellte? "Wir sind immer noch in einem langen Prozess, wir müssen noch so viele Dinge testen. Aber es ist positiv. Ich sehe die Motivation im Team, die Mentalität. Die Art wie wir arbeiten, ist viel schneller als noch im letzten Jahr. Das ist wirklich gut", lobte Quartararo seinen Arbeitgeber.

Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Elektronikabstimmung. "Wir arbeiten momentan viel mit der Elektronik. Das ist etwas, wo wir noch einen großen Schritt machen müssen", weiß der 24-Jährige. "Da werden wir morgen sicherlich weitermachen. Wir werden das Motorrad aber nicht komplett verändern."

Das Rennwochenende in Portimao will der Franzose dabei nutzen, um sich weiter an die 2024er-Version der M1 anzupassen. "Ich denke, wir können in jedem GP eine Menge Informationen mitnehmen. Auch in Katar haben wir das gemacht. Es ist nicht so einfach, weil das Motorrad einen anderen Fahrstil erfordert. Es ist kein komplett neues Bike, aber eben etwas anders zu fahren, da brauche ich noch etwas Zeit, um mich zu verbessern."

Die Zeit, neue Teile und Einstellungen zu testen, werden Quartararo und Rins nach dem Rennwochenende am Montag erhalten. Wie Yamaha am Donnerstag bestätigte, legt das japanische Werk in Portimao den ersten Privattest mit seinen Stammfahrern ein. Diese Tests stehen Yamaha und auch Honda nach dem neuen Concessions-Reglement seit Anfang der Saison zu.