Die MotoGP erlebte am Freitagmorgen in Portimao ein übles Erwachen. Über Nacht waren große Mengen an Wüstensand aus der nur wenige hundert Kilometer entfernten Sahara über den Süden Portugals gezogen und hatten die gesamte Region mit einer dicken roten Staubschicht überzogen.

Dementsprechend desaströs waren die Grip-Verhältnisse in den Vormittagstrainings. Im MotoE-Training, das den Auftakt zum Portugal-Grand-Prix bildete, wurde kaum gefahren. In der folgenden Moto3-Session gab es überhaupt keine gezeitete Runde. Die Rennleitung entschied sich schließlich zum Abbruch der Session.

Gut zu sehen: Viel Sand liegt auf der Strecke, Foto: LAT Images
Gut zu sehen: Viel Sand liegt auf der Strecke, Foto: LAT Images

Mit Kehrmaschinen, Besen und Laubbläsern wurde dem Sand zu Leibe gerückt, ehe es mit den Sitzungen von Moto2 und MotoGP weiterging. Bis zum Ende des Trainingstages wurde durch den Streckenbetrieb eine einigermaßen saubere Ideallinie freigeräumt. Abseits dieser Linie liegt aber nach wie vor eine Menge Sand auf dem Asphalt, was für immer noch prekäre Bedingungen sorgt.

Das wiederum bedeutet für die MotoGP-Stars eine neue Ausgangslage. "Es erinnert mich an Indonesien 2022", analysierte Raul Fernandez. "Auch da hatten wir eine ganz schmale saubere Linie und abseits davon viel Schmutz." Ein Abweichen von der Ideallinie ist somit nicht empfehlenswert. Doch genau das ist im Normalfall nötig, wenn ein Fahrer seine Gegner überholen möchte.

Auch beim ersten Grand Prix in Mandalika hatte die MotoGP mit Schmutz zu kämpfen, Foto: LAT Images
Auch beim ersten Grand Prix in Mandalika hatte die MotoGP mit Schmutz zu kämpfen, Foto: LAT Images

Derartige Manöver werden somit an diesem Wochenende aller Voraussicht nach schwierig werden und mit zusätzlichem Risiko verbunden sein. Damit ist auch klar, dass das Qualifying am Samstag (11:50 bis 12:30 Uhr mitteleuropäischer Zeit) besonders entscheidend sein wird. Eine gute Startposition für Sprint und Grand Prix könnte in Portimao bereits die halbe Miete sein, sind sich die MotoGP-Piloten einig.