Für Miguel Oliveira endete das Katar-Wochenende der MotoGP auf die denkbar schlechteste Art und Weise. Der RNF-Pilot kam bereits in der ersten Runde des Sprints am Samstagabend zu Sturz und verletzte sich dabei schwer, er zog sich einen Bruch des rechten Schulterblattes zu. An eine Teilnahme am Hauptrennen war nicht mehr zu denken, auch das Saisonfinale in Valencia und die anschließenden Testfahrten am Dienstag wird der Portugiese nicht bestreiten können. Das MotoGP-Jahr 2023 ist für ihn also schon vorzeitig beendet.
Doch damit nicht genug: Auch die kommende Saison 2024 steht für Oliveira, der sich in diesem Jahr schon zweimal nach Kollisionen mit anderen Fahrern schwerwiegender verletzt hatte, schon unter keinen guten Vorzeichen. Denn anders als in Portimao oder Jerez, als er unverschuldet abgeschossen wurde, war der RNF-Pilot am Samstag im Sprint von Katar Auslöser der folgeschweren Kollision. Er hatte sich in Turn 6 verbremst und anschließend das Hinterrad von Aleix Espargaro touchiert, wodurch beide zu Sturz kamen. Auch Enea Bastianini wurde in weiterer Folge noch abgeräumt.
Es sah zunächst danach aus, als würde der Vorfall als Rennunfall eingestuft werden, zumal auch Espargaro und Bastianini selbst keine Vorwürfe gegen Oliveira erhoben. Knapp 22 Stunden nach der Kollision verkündeten die MotoGP-Stewards um Ex-500ccm-Weltmeister Freddie Spencer am Sonntag aber doch noch eine Strafe: Oliveira muss beim nächsten Grand Prix, an dem er teilnimmt, eine Longlap-Penalty absolvieren. Da der Portugiese in diesem Jahr nicht mehr starten kann, wird er die Longlap also beim nächstjährigen Saisonauftakt in Katar absitzen müssen.
Keine ausreichenden Beweise: Appeal Stewards bestätigen Strafe
Das RNF Racing Team zeigte sich mit dieser Bestrafung nicht einverstanden und legte noch am Sonntagabend eine schriftliche Berufung bei den Appeal Stewards ein. Die Anhörung erfolgte zwischen 21:15 Uhr und 22:25 Uhr Ortszeit, anwesend waren RNF-Teammanager Wilco Zeelenberg, Oliveira und die MotoGP-Stewards Spencer, Andres Somolinos und Tamara Matko. Beide Seiten legten dabei ihre Standpunkte dar, RNF präsentierte zudem einen Datenvergleich zwischen Oliveira und Espargaro unmittelbar vor dem Kollisionspunkt.
Die Appeal Stewards konnten darin allerdings keine übermäßig starke Abbremsung des Aprilia-Werkspiloten erkennen, was zur Kollision geführt hätte. Da das RNF Racing Team keine anderen ausreichenden Beweise für eine Unschuld Oliveiras vorlegen konnte, bestätigten die Appeal Stewards die Entscheidung des MotoGP-Stewardspanel und wiesen die eingelegte Beschwerde zurück. Das verkündeten sie am Montagabend offiziell.
Die Strafe bleibt also bestehen, Oliveira muss beim nächsten Grand Prix, an dem er teilnimmt, eine Longlap-Penalty absolvieren.
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