Joan Mir gelang beim Thailand-Grand-Prix am vergangenen Wochenende ein Novum in der aktuellen MotoGP-Saison. Der Spanier blieb erstmals über drei GP-Tage sturzfrei und brachte seine Honda unbeschadet über die Ziellinie. Die Ergebnisse auf dem Chang International Circuit ließen allerdings nur bedingt Grund zur Freude zu.

Joan Mir: P12 in Thailand - Fortschritte in der Rennpace

Der Sprint verlief für den Mallorquiner ohne große Vorkommnisse, nach 13 Runden stand Platz zwölf zu Buche. 10,3 Sekunden verlor Mir im Sprint auf den Sieger Martin. Teamkollege Marc Marquez kam als Vierter rund sieben Sekunden vor ihm über die Linie. Am Sonntag beendete Mir auch das Rennen auf Platz zwölf und schöpfte nach der Hitzeschlacht in Buriram wieder Hoffnung. "Es war ein solider Tag, meine Pace war über das gesamte Rennen fast identisch zu den Top5", führt der 26-Jährige an. "In den letzten fünf Runden ist leider der Reifen eingebrochen. Aber bis dahin waren wir stark, darüber müssen wir glücklich sein."

Joan Mir auf dem Chang International Circuit
Mit zwei zwölften Plätzen reist Joan Mir aus Thailand ab, Foto: LAT Images

Honda-Duo die Sturzkönige der MotoGP

Ein positiver Fakt lässt sich nach dem Thailand-Grand-Prix allerdings herausstellen: Joan Mir blieb erstmals in der laufenden Saison über ein gesamtes MotoGP-Event ohne Sturz. "Das Beste an diesem Wochenende ist, dass wir nicht gestürzt sind", zeigt sich Mir nach dem Rennen erleichtert. "Wir sind froh darüber, endlich zwei Rennen beendet zu haben. Das wird uns jetzt Selbstvertrauen für die letzten drei WM-Stationen geben."

Der Spanier stellt mit seinem Teamkollegen Marquez die meisten Stürze des Feldes, zusammen kommen die Honda-Stars auf über 40. Ein erschreckender Wert, gerade wenn bedacht wird, dass Mir bereits zwei Grands Prix und Marquez drei Grands Prix verletzungsbedingt komplett auslassen mussten. Beide Honda-Fahrer mussten zudem zweimal den Start am Hauptrennen absagen (Mir in Termas de Rio Hondo und Mugello, Marquez am Sachsenring und in Assen). "Es ist unglaublich, wie viele Ausfälle wir diese Saison schon hatten, das musste unbedingt aufhören", ist sich der Spanier bewusst.

Natürlich wirkt sich die große Anzahl an Stürzen auch auf die Gesundheit der Repsol-Piloten aus: Joan Mir musste 2023 bereits Knochenbrüche in der rechten Hand auskurieren, Marquez erlitt ebenfalls Brüche in der rechten Hand, an den Rippen und am Knöchel.

Joan Mir im Kiesbett
Joan Mir mit der Repsol Honda im Kiesbett - ein Bild mit Symbolcharakter, Foto: LAT Images

Der Blick auf die Fahrerwertung sieht für Joan Mir weiterhin enttäuschend aus: Der Spanier belegt derzeit nur den 22.Rang, liegt deutlich hinter seinen Kollegen Marc Marquez, Alex Rins und Taka Nakagami zurück. Selbst der langzeitverletzte Alex Rins weist mehr als doppelt so viele Zähler wie Mir auf.

Für Joan Mir dürfte das Ziel für die letzten drei Grands Prix dieser Saison klar sein: Sitzen bleiben und wertvolle Testarbeit für die kommende Saison leisten. Durch den Abgang des Honda-Urgesteins Marquez wird Joan Mir zur neuen Nummer eins im Honda-Werksteam aufsteigen. Wer 2024 die Box neben Joan Mir beziehen wird, ist noch immer ungeklärt. Aktuell hat Gresini-Pilot Fabio Di Giannantonio die besten Karten.