Die Silly Season der MotoGP läuft immer heißer. Zuletzt wurde bekannt, dass Johann Zarco sich bei LCR-Honda um einen Platz für 2023 bemüht. Der Grund dafür: Ducati liebäugelt mit einem Aufstieg des WM-Dritten Marco Bezzecchi von VR46 zum werksunterstützen Satellitenteam von Pramac. Für Zarco wäre dann kein Platz mehr, da Jorge Martins verbleib mittlerweile gesichert ist. Die Anzeichen für den Wechsel Bezzecchis haben sich vor dem Österreich Grand Prix in Spielberg noch einmal verdichtet.
Pramacs Team Managar Gino Borsoi war dort im offiziellen MotoGP-Podcast 'Last on the Brakes' zu Gast und nahm zu den Gerüchten Stellung. Für den Italiener war es klar, warum er über die Plätze in seiner Mannschaft so viele Wechselgerüchte hört: "Das Wichtigste für das nächste Jahr ist, dass wir zwei Werksmotorräder haben. Das ist unsere beste Option. Wenn wir ein Werksmotorad haben, dann wollen alle Fahrer zu unserem Team kommen, darunter sicherlich auch Bezzecchi."
Pramac bekommt als einziger der Ducati-Kunden das aktuelle Motorrad. Auch wenn Bezzecchi bereits mit dem Vorjahres-Modell GP-22 eine sehr erfolgreiche Saison fährt, so wäre Pramac für den Italiener doch ein sportlicher Aufstieg. Die Kooperation mit Ducati bedeutet für Pramac aber auch, dass die Bosse aus Borgio Panigale die Entscheidungsgewalt bei den Fahrern haben: "Wir müssen abwarten. Es liegt nicht in unseren Händen. Er [Bezzecchi] muss es mit Ducati zusammen entscheiden, was er will. Ob er lieber bei VR46 bleiben will oder in unsere Garage wechseln will."
MotoGP-Fahrermarkt Luxussituation für Pramac
Auch wenn Borsoi es nicht einfach entscheiden kann, so macht er klar, dass sein Team Interesse an Bezzecchi hat: "Es [der Wechsel zu Pramac] wäre aus meiner Sicht eine seiner besten Optionen. Ich wäre sehr glücklich, wenn er nächste Saison Teil unseres Teams wäre." Neben der Attraktivität des eigenen Pakets hat Pramac bei seinem Bezzecchi-Interesse auch noch einen weiteren Vorteil. VR46 bräuchte sich um einen Nachfolger für den zweifachen Saisonsieger wohl keine Sorgen machen. Es ist mittlerweile verbrieft, dass in diesem Fall der von Yamaha nicht verlängerte VR46-Academy-Pilot Franco Morbidelli seinen Platz einnehmen würde.
Auch wenn die Anzeichen für einen Bezzecchi-Wechsel zu Pramac sich immer mehr verdichten, so stellt Borsoi klar, dass auch eine Verlängerung mit Johann Zarco für das Team absolut in Ordnung wäre: "Andererseits haben wir auch ein großartiges Team mit Zarco und Martin. Wenn wir also so verbleiben, dann wäre ich damit auch glücklich." Pramac befindet sich in also in einer absoluten Luxussituation. So oder so werden sie 2024 eine konkurrenzfähige Fahrerpaarung an den Start bringen: "Da ich auch mit unseren aktuellen Jungs zufrieden bin, ist es ein perfektes Szenario für uns."
Bezzecchi betont: VR46 bleibt Plan A
Marco Bezzecchi wurde am Donnerstag ebenfalls auf die Wechselgerüchte angesprochen. Er selbst wünscht sich einen Verbleib bei seinem aktuellen Team: "Mein Plan A wäre es, bei VR46 und in der Academy zu bleiben." Eine klare Absage an Pramac erteilte er aber keineswegs. Er bestätigte, dass die Überlegungen im Gange sind: "Mein Management arbeitet daran, die beste Lösung für mich zu finden." Was die 'beste Lösung' ist, könnten die MotoGP-Fans bald erfahren. Schon beim nächsten Grand Prix in zwei Wochen will Bezzecchi seine Zukunftsentscheidung präsentieren: "Ich denke, dass ich in Barcelona meine genaue Entscheidung verkünden kann."
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