Das MotoGP-Comeback von Stefan Bradl im LCR-Honda-Team als Ersatzmann für den verletzten Alex Rins läuft weiterhin nicht rund. Nach einem enttäuschenden und frustrierenden Freitag begann der Samstag Vormittag mit einem Sturz in Turn 8 am Ende des Freien Trainings. Anschließend reichte es im Qualifying nur zu Startplatz 20. Statt nach vorne zu attackieren, ging es im Sprint am Nachmittag aber noch weiter nach hinten: Der Deutsche erreichte das Ziel als 22. und Letzter.

Allein in der letzten Runde hatte Bradl mehr als zehn Sekunden verloren. "Lecuona hat mich in Turn 5 überholt, ich war dann in seinem Windschatten und wollte in Turn 6 kontern. In Turn 7 konnte ich das Bike dann aber nicht umlegen und bin ins Kiesbett gefahren. Das war mein Fehler, ich habe den Windschatten nicht korrekt eingeschätzt. Deshalb bin ich Letzter geworden", berichtet er am Samstagnachmittag auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com in seiner Medienrunde.

Das war allerdings nur der negative Schlusspunkt eines frustrierenden Rennens, in dem der LCR-Pilot nur auf den hinteren Plätzen kämpfen konnte. Nach seiner Wutrede vom Freitag hatte Bradl erneut nichts Positives über die Honda RC213V zu berichten. Er klagt: "Wir bezahlen für unseren fehlenden Grip am Heck. Sobald der Softreifen, den im Sprint jeder benutzt, anfängt, nachzulassen, hast du keinen Grip mehr und kannst die Rundenzeiten nicht halten. Außerdem hat mich mein Sturz viel Selbstvertrauen gekostet. Ich konnte nicht mehr nachvollziehen was in den Reifen vor sich geht."

Bei seinem Abflug in Turn 8 handelte es sich um einen typischen 'Honda-Crash' der vergangenen Wochen. Dem Deutschen war beim Einlenken plötzlich das Vorderrad eingeklappt. "Es passierte sehr unerwartet, ich habe nicht anders gemacht", berichtet Bradl und kritisiert: "Der Medium-Vorderreifen ist merkwürdig. Gestern war mein Gefühl gut, heute morgen aber überhaupt nicht mehr, obwohl wir das Bike nicht verändert haben. Nach dem Sturz habe ich dem Reifen nicht mehr vertraut. Ich bin dann [im Sprint, Anm.] auf den Hard gewechselt, was eine gute Entscheidung war, aber ich bekomme einfach nicht das Feedback vom Reifen, um schneller zu fahren. Der fehlende Grip am Heck macht das Problem dann noch größer."

Stefan Bradl hatte im Sprint keine Chance auf Punkte, Foto: LAT Images
Stefan Bradl hatte im Sprint keine Chance auf Punkte, Foto: LAT Images

Bradl fordert Honda: Brauchen Hilfe, um da rauszukommen

So war im Sprintrennen letztlich nicht mehr als ein Kampf mit Iker Lecuona um Platz 20 möglich. Auf die Punkte fehlten zum Zeitpunkt des Ausritts ins Kiesbett in der letzten Runde schon mehr als zehn Sekunden. "Es ist hart, solche Qualifyings und Rennen zu schlucken", sagt Bradl. Er fordert nun seinen Arbeitgeber: "Aber so ist es nun mal, wir müssen weitermachen. Wir brauchen jetzt Hilfe von Honda, um da rauszukommen. Das ist klar. Bis das passiert, werden wir weitermachen und unser Bestes versuchen."