Marc Marquez konnte im MotoGP-Qualifying von Assen nur den 17. Startplatz erringen. Weiter hinten stand er in seiner 2013 begonnenen Karriere in der Königsklasse erst einmal: 2021 ebenfalls in Assen mit Platz 20. Ein Debakel, das sicherlich der mangelnden Konkurrenzfähigkeit der Honda RC213V und auch Marquez' Blessuren vom Sachsenring geschuldet ist. Er kämpft an diesem Wochenende ja mit einem lädierten Knöchel sowie Frakturen im Daumen und in einer Rippe.
Marquez leistete sich im Qualifying aber auch selbst einen mächtigen Fauxpas. Auf der Suche nach einem Windschatten in Q1 heftete er sich an das Heck von Enea Bastianini. Der leistete sich in Kurve eins aber einen Fehler und konnte nur mit einem genialen Save einen Sturz verhindern. Die schnelle Runde war damit vernichtet und Bastianini bummelte um die Strecke. Marquez blieb dennoch hinter ihm. In Turn 4 kam es schließlich zur Kollision: Bastianini ging vom Gas, als sich Marquez gerade nach etwaigen schnellen Fahrern hinter ihm umdrehte. Als sein Blick wieder nach vorne glitt, klebte er bereits im Heck der Ducati. Die MotoGP-Stewards notierten die Szene, sprachen aber bislang noch keine Strafe aus.
"Es war natürlich meine Schuld", gab sich Marquez selbstkritisch. "Das ist wie auf der Straße. Da ist bei einem Auffahrunfall auch immer der Fahrer hinten schuld. Ich war schon tausend Mal in so einer Situation, aber heute hat Enea leider genau in dem Moment das Gas zugemacht, als ich mich nach anderen Fahrern umgedreht habe. Ich habe ihn einfach übersehen. Nach der Session bin ich zu ihm in sein Motorhome und habe mich entschuldigt. Zwischen uns ist alles okay."
Auch Unfallgegner Bastianini sah die Situation entspannt: "Ich habe in Turn 4 viele Fahrer von hinten kommen sehen, also habe ich Platz gemacht und bin auf die Außenbahn gewechselt. Marc ist mir gefolgt, hat sich umgedreht und ich bin zeitgleich vom Gas gegangen. Das kann passieren. Er hat sich entschuldigt und damit ist das erledigt."
Während Bastianini von Startplatz 18 aus im Sprint noch eine tolle Aufholjagd zu P8 zeigte, fuhr Marquez ein farbloses Rennen. Start auf Rang 17, Zielankunft auf Rang 17. "Wir haben an diesem Wochenende die Elektronik so abgestimmt, dass sie sehr sicher ist. Außerdem habe ich den weichen Vorderreifen verwendet, der zwar viel zu weich für diese Distanz ist, mir aber das nötige Feedback bietet. Das war meine Entscheidung", so Marquez.
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