Es war der Schreckmoment im Grand Prix von Frankreich: In der sechsten Runde des MotoGP-Rennens von Le Mans verlor Luca Marini in Kurve vier die Kontrolle über seine Ducati. Er konnte sich und sein Motorrad mit einem tollen Save wieder aufrichten, verlor aber deutlich an Geschwindigkeit und wurde vom nachkommenden Alex Marquez mit voller Wucht getroffen.

Beide Fahrer sowie ihre Motorräder blieben auf beziehungsweise in unmittelbarer Nähe der Ideallinie liegen, glücklicherweise konnte das restliche Feld noch ausweichen. So endete die dramatische Kollision relativ glimpflich. Alex Marquez kam verletzungsfrei davon, Luca Marini klagte lediglich über Schmerzen im Bereich der Daumen, die bei seiner Medienrunde nach dem Rennen bereits bandagiert waren.

In den ersten Untersuchungen an der Rennstrecke wurden keine Frakturen festgestellt. "Vielleicht lasse ich mich zuhause aber noch einmal untersuchen", meinte Marini. Das passierte am Anfang dieser Woche bei Spezialist Prof. Luigi Tarallo in Modena. Dieser stellte eine Verletzung am Großen Vieleckbein der rechten Hand fest.

Das Große Vieleckbein ist einer der acht Handwurzelknochen und befindet sich am Ansatz des Daumens. Wie Marinis VR46-Team am Dienstag bekanntgab, wird Prof. Tarallo die Verletzung weiterhin genau beobachten. Für das nächste MotoGP-Rennwochenende von 9. bis 11. Juni in Mugello sollte die Blessur aber kein Problem darstellen.

Auf Luca Marini wartet sein Heimrennen in Mugello, Foto: LAT Images
Auf Luca Marini wartet sein Heimrennen in Mugello, Foto: LAT Images

Luca Marini: Starker Saisonstart 2023

Trotz seines Ausfalls in Le Mans ist Marini durchaus ansprechend in die MotoGP-Saison 2023 gestartet. Nach dem ersten Saisonviertel belegt er mit 54 Punkten den sechsten Gesamtrang. Sein bislang bestes Ergebnis in diesem Jahr gelang mit Platz zwei im Hauptrennen von Austin.