Luca Marini hat eine große Entscheidung für seine MotoGP-Karriere getroffen. Der Italiener hat sich aus dem VR46-Kosmos seines berühmten Bruders Valentino Rossi gelöst und tritt die Nachfolge von Marc Marquez beim Honda-Werksteam an. MotoGP-Legende Jorge Lorenzo hält von diesem Schritt allerdings überhaupt nichts.
Lorenzo: Lieber konkurrenzfähiges MotoGP-Motorrad als dem Geld folgen
"Sportlich gesehen halte ich es für einen Fehler", sprach der dreifache Weltmeister im Interview mit der spanischen 'AS' Klartext. Für ihn folgt Marini nur dem Ruf des Geldes: "Ich denke, dass die verzweifelte Situation von Honda eine vertragliche und wirtschaftliche Möglichkeit für Marini geschaffen hat, die schwer abzulehnen war. Sonst wäre er wahrscheinlich bei VR46 geblieben." Dies bedauert Lorenzo, der es lieber gesehen hätte, wenn Marini "mehr Wert daraufgelegt hätte, das beste Motorrad zu haben, um sein Potenzial zu zeigen und eine Meisterschaft zu gewinnen."
"Für Geld oder für eine Herausforderung auf ein Motorrad zu wechseln, das im Prinzip schlechter ist als das, das man hat... das ist kompliziert. Viele Fahrer haben sich dabei selbst geschadet", warnt Lorenzo. Wohl auch aus eigener Erfahrung. Bei Yamaha noch unumstrittener Star, hatte er 2017 zunächst Probleme nach seinem Wechsel zu Ducati. Den Todesstoß für seine Karriere gab es aber 2019, als er selbst zu Honda wechselte und neben Marc Marquez komplett unterging.
Marini vor Sturzorgie ala Marquez?
Für Marini sieht er angesichts von Hondas Zustand nicht gerade bessere Aussichten: "Er ist bereits 25 Jahre alt und es ist schwierig, sich vorzustellen, dass die Honda in zwei oder drei Jahren das beste Motorrad sein wird." Dazu sprächen Marinis körperliche Voraussetzungen gegen einen Erfolg: "Er ist ein sehr großer Fahrer und die Honda ist eines der kleinsten Motorräder in der Startaufstellung. Ich weiß nicht, wie er auf das Motorrad passen wird."
Neben mangelnder Pace geht es Lorenzo aber auch um die Gefahren der Honda: "Die Ducati und die Honda sind das Gegenteil, was das Vertrauen in das Vorderrad angeht." Für ihn ist klar: "Er wird viele Stürze erleben." Marc Marquez hatte in seinem letzten Jahr bei den Japanern seinen persönlichen Sturz-Rekord gebrochen. Marini und Honda werden Ex-Champion Lorenzo mit Sicherheit eines Besseren belehren wollen. Nach dem Test in Valencia sprach Joan Mir immerhin von ersten Fortschritten bei Hondas MotoGP-Projekt.
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