Die Gerüchteküche rund um die Zukunft von ServusTV brodelt wieder. Anfang April wurde spekuliert, dass sich der Sender aus dem Red Bull Media House ab 2024 nicht mehr um die MotoGP-Rechte für Deutschland bewerben und stattdessen auf den Heimatmarkt Österreich konzentrieren werde. Der Sender dementierte das und verwies auf laufende Verhandlungen mit Rechteinhaber Dorna Sports.

Diese Verhandlungen könnten nun aber obsolet werden. Denn die in Medienthemen traditionell sehr gut informierte österreichische Tageszeitung 'Der Standard' berichtet in ihrer Onlineausgabe, dass ServusTV in Deutschland den Sendebetrieb mit Jahresende einstellen könnte. Dementsprechende Informationen habe man direkt aus dem Konzern erhalten, heißt es. Am Wochenende hatte auch die 'Süddeutsche Zeitung' bereits über ein mögliches Aus für Servus TV Deutschland berichtet. Der Sender selbst will derartige Gerüchte wie gewohnt nicht kommentieren.

ServusTV liegt in Deutschland laut eigenen Angaben bei einem Marktanteil von 0,45 Prozent in der relevanten Zielgruppe ab 14 Jahren. Neben der MotoGP verfügt der Sender über zahlreiche weitere Motorsportrechte. So läuft etwa auch die Superbike-Weltmeisterschaft auf ServusTV und für die DTM wurde erst im April ein erneuter Vertrag über drei Jahre unterzeichnet.

Aktuell bleibt im Red-Bull-Konzern aber kaum ein Stein auf dem anderen. Seit dem Tod von Firmengründer Dietrich Mateschitz im Oktober 2022 richtet sich das Unternehmen unter der Führung von Ex-RB-Leipzig-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff völlig neu aus und trifft teils rigorose Sparmaßnahmen. Das gilt auch für die gesamte Mediensparte.

Für Dietrich Mateschitz (hier mit Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta) war Motorsport eine Herzensangelegenheit, Foto: ServusTV
Für Dietrich Mateschitz (hier mit Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta) war Motorsport eine Herzensangelegenheit, Foto: ServusTV

Wer sichert sich die deutschen MotoGP-Rechte?

Sollte sich ServusTV tatsächlich aus dem deutschen Markt zurückziehen, muss sich MotoGP-Promoter Dorna Sports auf die Suche nach einem neuen TV-Partner für die Bundesrepublik machen. Dabei könnte es sich erneut um einen Free-TV-Kanal wie ServusTV handeln, aber auch ein Wechsel ins Pay-TV ist denkbar.