Der schwere Unfall vom Saisonauftakt in Portimao, bei dem er sich nach einer Kollision mit Miguel Oliveira eine Hand brach, kommt Honda-Star Marc Marquez immer teurer zu stehen. Nachdem der MotoGP-Superstar bereits in Argentinien und den USA ausfiel, musste er am Mittwoch die bittere Nachricht verkünden, dass er auch bei seinem Heimrennen in Jerez am Wochenende nicht starten können wird. Der Spanien Grand Prix muss also ohne den berühmtesten Lokalmatador auskommen.

Marquez war in den letzten Jahren von vielen Verletzungen zurückgeworfen worden, weswegen er mittlerweile bei einer Rückkehr auf die Rennstrecke vorsichtig geworden ist: "Gestern haben wir eine weitere CT-Untersuchung durchgeführt, und es hat sich bestätigt, dass die Verletzung zwar gute Fortschritte macht, der Knochen aber noch nicht vollständig verheilt ist und das Rennen in Jerez zu riskant wäre. Zusammen mit dem medizinischen Team haben wir beschlossen, kein Risiko einzugehen, noch zwei Wochen zu warten und in Le Mans zurückzukehren."

Marquez entschuldigt sich bei Fans für Ausfall beim Heimrennen

Die Saison beginnt für den 30-Jährigen also erst mit der fünften Station in Frankreich so richtig. Bis jetzt stehen bei Marc Marquez nur sieben Punkte aus dem Sprint von Portimao zu Buche. WM-Leader Marco Bezzecchi hat vor Jerez schon deren 64 auf dem Konto. Die Mission WM-Titel wird für Marquez immer mehr zur Herkulesaufgabe. Immerhin machte Honda-Kollege Alex Rins mit seinem Sieg in Austin dem japanischen Werk zuletzt etwas Hoffnung.

Marquez ist sich seiner schwierigen Lage bewusst und entschuldigte sich bei seinen Fans: "Es tut mir sehr leid, dass ich den Großen Preis von Spanien verpasse, denn er ist immer etwas Besonderes, wegen der Atmosphäre, dem Heimrennen und vor allem, weil ich die Fans sehen und genießen kann. Ich werde meine Rehabilitation fortsetzen und daran arbeiten, so schnell wie möglich wieder dabei zu sein."

Lecuona ersetzt Marquez in Jerez, Bradl trotzdem am Start

Seinen Platz bei HRC wird in Jerez Ex-MotoGP-Pilot Iker Lecuona einnehmen. Der 23-jährige Landsmann von Marquez war 2020 und 2021 Stammfahrer bei Tech3-KTM. Seine beste Platzierung erreichte er dabei als Sechster beim Österreich Grand Prix 2021. Seit 2022 ist Lecuona hauptberuflich in der Superbike-WM für Honda unterwegs. Sein Arbeitgeber gibt ihm nun die Chance, sich noch einmal in der Königsklasse zu zeigen.

Iker Lecuona, hier noch in KTM-Farben, wird Marquez in Jerez ersetzen, Foto: KTM
Iker Lecuona, hier noch in KTM-Farben, wird Marquez in Jerez ersetzen, Foto: KTM

Viele werden sich nun sicher fragen, warum Lecuona und nicht Test- und Ersatzfahrer Stefan Bradl einspringt? Der Grund hierfür ist einfach: Bradl ist in Jerez ohnehin mit einer Wildcard für das Honda-Test-Team am Start, da nach dem Rennen am 1. Mai dort auch noch ein Testtag stattfindet. Es hätte also keinen Sinn gemacht, Bradl aus seinem gewohnten Team bei Honda zu nehmen.