Tagesbestzeit in 2:02.178 Minuten, weniger als zwei Zehntel Rückstand auf den eigenen Rundenrekord aus dem Qualifying des letzten Jahres. Jorge Martin zeigte sich am Freitag in Austin in Topform und verdeutlichte einmal mehr, warum er als Spezialist auf eine Runde gilt. In Anbetracht dieser Leistung überrascht es, dass der Pramac-Pilot zumindest körperlich am Trainingstag weit von seinem Maximum entfernt war.

"Gestern hätte ich das Motorrad nicht fahren können", verdeutlicht Martin den Ernst der Lage in seiner Medienrunde. Der Polesitter des Vorjahres ist krank, ein heftiges Fieber macht ihm zu schaffen. Dass er am Freitag überhaupt fahren konnte, verdankt er der Einnahme von Antibiotika. "Dadurch fühle ich mich besser, aber immer noch sehr schwach", sagt er.

Wie schlecht es am Freitag um ihn bestellt war, verdeutlicht der Pramac-Pilot mit folgender Aussage: "Der Vormittag war schon schlecht, aber der Nachmittag dann ganz schlecht. Nach zwei Runden hatte ich keine Kraft mehr." Längere Runs konnte er deshalb nicht fahren, musste immer wieder unterbrechen, um zu regenerieren. "Wir haben es ganz gut gemanagt, sind nicht zu viele Runden am Stück gefahren. Das war gut, auf gebrauchten Reifen konnte ich so immerhin eine Rundenzeit von 2:03,8 fahren."

Martin überrascht von Bestzeit: Weiß nicht wie!

Im Schlussspurt folgte kurz vor Ablauf der Zeit dann die Tagesbestzeit: "Ich weiß selbst nicht, wie ich das geschafft habe. Das Vertrauen in das Bike war einfach da und ich habe die Runde zu Ende gebracht. Darüber bin ich sehr glücklich." Zufrieden mit seiner Rundenzeit beendete Martin das 2. Training vorzeitig, während andere Piloten noch versuchten, zu kontern. Zu einem weiteren Anlauf hätte es aber ohnehin nicht gereicht: "Ich hatte nicht die Kraft, um zwei Runden in Folge zu attackieren."

Umso beeindruckender daher, dass der Pramac-Pilot den Freitag trotzdem als schnellster Mann beendete. Das ist gleichzeitig aber auch Grund zur Sorge, denn spätestens im Sprint am Samstagnachmittag bleibt keine Zeit mehr für Erholung. Dann muss zehn Runden am Stück gepusht werden, um ein gutes Resultat einfahren zu können. Ob ihm das gelingt? Martin gibt sich hoffnungsvoll: "Wenn ich bedenke, dass es gestern wirklich schlimm und heute schon wieder besser war, dann hoffe ich, dass es am Samstag und Sonntag noch besser wird."