Spannende letzte MotoGP-Runden in Mugello! Nachdem die vier Ducati-Piloten über die gesamte Renndistanz wie an einer Perlenkette aufgereiht hintereinander herfuhren, kam es erst in den letzten Runden zu Überholmanövern. So setzte sich Werkspilot Bastianini zunächst an Marc Marquez vorbei, in der letzten Runde erwischte er dann auch Jorge Martin in der letzten Kurve eiskalt und schnappte sich Rang zwei. Martin ärgerte sich später über sich selbst.

Jorge Martin: Große Enttäuschung, P2 so spät zu verlieren

“Ich bin über mich selbst frustriert, weil ich in der letzten Kurve die Innenbahn nicht dichtgemacht habe“, erklärte Jorge Martin nach dem Rennen. „So habe ich Enea die Chance gegeben, mich zu überholen.“ Dabei sah es für Martin in der vorletzten Runde zunächst noch so aus, als könne er den Angriff nach vorne starten und Bagnaia attackieren. Dem war aber nicht so. Der Weltmeister fuhr eine perfekte letzte Runde und lies Martin keine Chance.

Zu Beginn der letzten Runde lag Martin noch 0,8 Sekunden vor Bastianini, Foto: LAT Images
Zu Beginn der letzten Runde lag Martin noch 0,8 Sekunden vor Bastianini, Foto: LAT Images

“Ich denke, dass geht auf meine Kappe“, zeigte sich Martin später selbstkritisch. „Ich habe zuvor 0,8 Sekunden auf dem Pitboard gesehen und daher war ich etwas entspannt. Ich habe zwar gepusht, aber eben nicht bis ans Limit, weil ich nicht riskieren wollte, zu stürzen. Ich dachte, dass ich es auch in der letzten Kurve unter Kontrolle hatte. Aber als ich dann sein Bike gehört habe, dachte ich nur ‚Nein, das passiert mir jetzt nicht ernsthaft‘“, musste Martin nach dem Rennen schmunzeln.

Jorge Martin: Das letzte Mal, dass mir so ein Fehler passiert

“Das war wirklich eine große Enttäuschung so spät noch eine Position zu verlieren, aber da muss ich Enea gratulieren, er hat heute einen großartigen Job gemacht. Allgemein muss ich sagen, dass ich mit dem Rennen trotzdem zufrieden bin, wir stehen schließlich wieder auf dem Podium. Im Gegensatz zu gestern haben wir uns auch sehr gesteigert. Vor dem Rennen hätte ich das Podium sofort unterschrieben“ Anschließend sendet Martin noch eine kleine Kampfansage an die Konkurrenz. „Glaubt mir, so ein Fehler in der letzten Runde, passiert mir nicht noch einmal. Große Fahrer lernen aus schlechten Momenten. Ich hatte heute so einen Moment und werde daraus lernen. Im nächsten Jahr werde ich die Innenbahn hier zumachen.“

Martins WM-Vorsprung beträgt nun 18 Punkte, Foto: LAT Images
Martins WM-Vorsprung beträgt nun 18 Punkte, Foto: LAT Images

Enea Bastianini hatte nach dem Rennen natürlich gut Lachen. Zum ersten Mal steht der Italiener bei seinem Heim-Grand-Prix in der Toskana auf dem MotoGP-Podium. In der letzten Rennrunde musste er dafür ‚All-in‘ gehen. „Das Manöver in der letzten Runde war wirklich am Limit mit hohem Risiko. Ich habe gesehen, dass er sehr spät bremst aber in der Mitte der Kurve stand. Als ich dann ans Gas gegangen bin, war das nicht so einfach, aber es hat funktioniert, also ist alles gut. Ich bin sehr glücklich, dass ich hier auf dem Podium stehe.“