Nach einem produktiven ersten Testtag am Freitag war die MotoGP am Samstag in Sepang auf Sparflamme unterwegs. Immer wieder einsetzender Regen sorgte für nur wenige schnelle Runden. Auf nasser Strecke am Nachmittag konnten die Fahrer aber zumindest Erfahrungswerte mit den Regen-Pneus von Michelin sammeln.

Das Ergebnis: Die Tagesbestzeit ging in 1:58.736 Minuten an Jorge Martin. Er war damit aber knapp drei Zehntelsekunden langsamer als Freitagsspitzenreiter Marco Bezzecchi. Platz zwei ging an Aprilia-Neuling Miguel Oliveira vor Pol Espargaro auf der GasGas-gebrandeten KTM. Fabio Quartararo wurde Vierter gefolgt von Francesco Bagnaia und Raul Fernandez. Luca Marini, Alex Rins, Enea Bastianini und Brad Binder komplettierten die Top-Ten.

Marc Marquez wurde 13., Joan Mir 16., Maverick Vinales 18., Jack Miller 19., Aleix Espargaro 20. Wirklich aussagekräftig sind diese Zeiten bei den ohnehin immer mit Vorsicht zu genießenden Testfahrten aber natürlich nicht.

Das Wetter: Der zweite Testtag in Sepang war von schwierigen Wetterbedingungen geprägt. Die Session begann auf feuchter Strecke, so waren weder sinnvolle Testarbeit auf Slicks noch auf Regenreifen möglich. Gegen Ende des Vormittags trocknete der Asphalt ausreichend für schnelle Runden, am Nachmittag zog aber erneut ein Schauer über Sepang. Nun war die Strecke zumindest nass genug für die Regen-Pneus von Michelin, Zeitenverbesserungen waren aber nicht mehr möglich.

Stürze, Defekte & Zwischenfälle: Aleix Espargaro und Marco Bezzecchi kamen am Vormittag bei schwierigen Bedingungen zu Sturz. Jorge Martin crashte später auf einer Outlap in Turn 7. Gegen Ende der Session rollte Aleix Espargaro noch mit einem technischen Defekt an seiner Aprilia aus, Cal Crutchlow crashte in Turn 11.

Für eine kuriose Szene sorgten Pol Espargaro und Francesco Bagnaia. Trotz wenig Betrieb auf der Strecke schafften sie es, in der Links-Rechts-Kombination der Kurven neun und zehn aneinanderzugeraten. Über die Schuldfrage herrschte Uneinigkeit, Espargaro und Bagnaia tauschten wütende Gesten aus.

Die Technik: KTM hat in Sepang eine Verkleidung im Einsatz, die das umfangreichste Aerodynamikpaket beinhaltet, das wird in der MotoGP bislang gesehen haben. Im unteren Bereich dominiert ein breites Design zur Generierung von Ground Effect, hinzu kommen die Downwash-Ducts, welche Luft beinahe im rechten Winkel nach unten wegleisten. Vervollständigt wird das Paket von großen Flügeln im mittleren und oberen Bereich des Motorrads. Außerdem experimentiert man bei KTM weiterhin mit dem neuen, völlig anders klingenden Motor.

Ducati testete ebenfalls unterschiedliche Verkleidungen im unteren Bereich der Maschine. Hier scheint 2023 die größte Weiterentwicklung zu passieren. Alle Hersteller mit Ausnahme von Yamaha haben bereits Konzepte in diese Richtung gezeigt.

Marc Marquez saß nach bescheidenem Feedback vom Freitag am Samstag erneut auf dem experimentellen Motorrad von Honda.