Drei Jahrzehnte lang war Franco Uncini die Instanz in Sachen Sicherheit in der Motorrad-Weltmeisterschaft. Der 500ccm-Weltmeister bekleidete für den Motorrad-Weltverband FIM das Amt des Safety Officers und war somit für alle Themen verantwortlich, die die Sicherheit der Fahrer und aller anderen Personen an der Rennstrecke betreffen. Im Fokus steht aber seit jeher die Homologation und bestmögliche Absicherung der Kurse.

Nun verabschiedet sich der 67-jährige Uncini in den wohlverdienten Ruhestand. Er will mehr Zeit mit seiner Frau, seinen zwei Töchtern und seinen beiden Enkeln verbringen. Am Freitag wurde Uncini in Valencia in einer für ihn tränenreichen Pressekonferenz von Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta und FIM-Präsident Jorge Viegas offiziell verabschiedet.

Gleichzeitig präsentierte man Uncinis Nachfolger: Tome Alfonso. Der Spanier, Neffe von Dorna-Boss Ezpeleta, ist nicht wie sein Vorgänger Ex-Rennfahrer sondern machte sich in der Vergangenheit in der Planung von Rennstrecken einen Namen. Er zeichnet unter anderem für den Losail International Circuit und das Motorland Aragon mitverantwortlich.

Da Uncini sich bereits vor rund einem Jahr zu seinem Rücktritt entschlossen hatte, konnte Nachfolger Alfonso ihn und Dorna-Sicherheitsberater Loris Capirossi bereits über die gesamte Saison 2022 begleiten und so Erfahrung für seine neue Aufgabe sammeln.

MotoGP vor weiteren Personaländerungen?

Die Neubesetzung des Safety Officers könnte nur der erste Schritt in einer Reihe von Personalrochaden sein, die in den nächsten Wochen und Monaten stattfinden sollen. FIM-Präsident Jorge Viegas wurde am Freitag in der Pressekonferenz danach befragt. Er wollte aber keine Auskunft geben und verwies auf die anstehende Neuwahl des FIM-Präsidiums Anfang Dezember. Wenn diese abgeschlossen ist, sollen weitere personelle Veränderungen vorangetrieben werden.