Nachdem Jorge Martin am Samstag im Qualifying den bisherigen Rundenrekord auf dem Sepang International Circuit zertrümmert hatte, zählte er - auch dank seiner starken Pace im 4. Freien Training - in Malaysia zu den großen Favoriten auf den Sieg. Dieser Rolle wurde der Pramac-Pilot auch gerecht, er sah lange Zeit wie der sichere Sieger aus. In Runde sieben endete sein Rennen allerdings jäh im Kiesbett.

Martin war in Führung liegend in Turn 5 über das Vorderrad weggerutscht und mit hoher Geschwindigkeit in den Kies gedonnert. Glücklicherweise blieb er unverletzt, das Rennen war logischerweise aber vorbei. Seine Pramac-Ducati überschlug sich mehrfach und blieb völlig zerstört liegen, an eine erneute Aufnahme des Malaysia-GP war nicht mehr zu denken.

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"Das kann passieren", berichtet Martin am Sonntag. "Wenn du versuchst, dich abzusetzen, riskierst du etwas mehr. Der Grip war nicht ganz so gut, vielleicht war ich in dieser Kurve etwas zu zuversichtlich. Ein kleiner Fehler kann in diesen Bedingungen schnell zum Sturz führen und leider ist es passiert." Das ist bitter, denn der Pramac-Pilot hatte sich zum Zeitpunkt seines Abfluges schon auf fast zwei Sekunden von seinen Verfolgern Francesco Bagnaia und Enea Bastianini distanziert. Lediglich zwei Runden wollte er noch pushen, danach wäre sein Vorsprung laut eigener Aussage groß genug gewesen, um die Führung bis zum Ende zu verwalten.

Martin selbstbewusst: 2023 um die Weltmeisterschaft kämpfen

Der Sturz verhinderte dies, trotzdem zeigte sich Martin nach Rennende mit sich im Reinen. "Ich wollte den Sieg. Um das Podium zu kämpfen, hat mich nicht interessiert", erklärt er. Die Devise lautete also Rennsieg oder Kiesbett: "Ich kann damit leben, weil ich es versucht habe. Hätte ich das nicht gemacht, würde es mir jetzt schlechter gehen. Es war das Risiko wert."

Jorge Martin lag knapp vor Francesco Bagnaia und Enea Bastianini, Foto: LAT Images
Jorge Martin lag knapp vor Francesco Bagnaia und Enea Bastianini, Foto: LAT Images

Ohnehin will der einfache MotoGP-Rennsieger den Blick jetzt nach vorne richten: "Das kann passieren, wir lernen daraus für die Zukunft. Ich war hier der Schnellste, wir müssen die positiven Dinge mitnehmen. Ich freue mich jetzt darauf, die Saison zu beenden und das neue Jahr zu starten. Ich glaube, dass ich dann mit den Topfahrern kämpfen kann. Wir sind sehr schnell, ich kann um die Weltmeisterschaft fahren."