Will Fabio Quartararo seinen MotoGP-Titel aus der Vorsaison doch noch verteidigen, muss er in Malaysia nach nur acht Punkten aus den letzten vier Grand Prix wieder liefern. 14 Punkte liegt der Yamaha-Star seit Australien hinter Francesco Bagnaia, der deshalb auf dem Sepang International Circuit einen ersten Matchball zum Gewinn der Weltmeisterschaft hat.

Quartararo darf sich in Malaysia also keine weiteren Fehler mehr erlauben und ist sich dem Ernst der Lage bewusst. Den bevorstehenden Qualifying-Samstag in Sepang bezeichnet er deshalb als "den wichtigsten Tag des Jahres!" Ein guter Startplatz ist für den Franzosen essentiell, um nicht im Verkehr stecken zu bleiben. Dort tut sich die Yamaha-M1 mit fehlendem Topspeed und der Neigung zur Überhitzung der Vorderreifen bekanntlich ja besonders schwer.

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"Ich habe nichts mehr zu verlieren", sagt Quartararo und verspricht im Qualifying alles zu geben. Allerdings gesteht der Yamaha-Pilot auch: "Diese Mentalität hatte ich schon in Australien und Thailand. Es wird also keinen großen Unterschied machen, aber ich werde natürlich bis ans Limit pushen."

Auf Phillip Island erreichte Quartararo mit dieser Einstellung den fünften Startplatz, in Buriram sogar Rang vier. Zu Punkten reichte es allerdings in beiden Rennen nicht. Auf einen Start aus der ersten Reihe wartet der Franzose übrigens seit der Dutch TT Ende Juni. Damals ging er von Platz zwei ins Rennen, stürzte jedoch beim Überholversuch gegen Aleix Espargaro und handelte sich eine Longlap-Penalty für den Großbritannien-GP ein.

Quartararo bejubelte letztmals in Assen einen Start aus der ersten Reihe, Foto: LAT Images
Quartararo bejubelte letztmals in Assen einen Start aus der ersten Reihe, Foto: LAT Images

Quartararo hofft auf Trendwende: FP1 lief wirklich gut

Eben jenes Rennen in Assen stellt auch so etwas wie den Beginn von Quartararos Abwärtsspirale dar, seither verlor er 105 Punkte auf Bagnaia. In Malaysia hofft der Franzose auf die Trendwende - und zeigt sich zumindest mit dem Trainingsfreitag zufrieden: "Heute morgen lief es wirklich gut. Wir haben den Soft-Vorderreifen verwendet - ein Reifen, den wir eigentlich nur benutzen, weil das Medium-Kontingent andernfalls nicht groß genug ist. Und wir waren sehr schnell."

FP1 beendete Quartararo zwar nur auf dem achten Platz mit 1,064 Sekunden Rückstand auf die schnellste Zeit von Brad Binder, allerdings hatte er in den letzten Minuten der Session auch auf eine Zeitenattacke verzichtet. Zuvor war Quartararo regelmäßig Bestzeiten gefahren. "Was den Soft angeht sind wir normalerweise sehr sensibel. Der Medium sollte mir deutlich mehr Stabilität geben, ich habe also noch Spielraum nach oben", freut er sich.