Zur Halbzeit der MotoGP-Saison 2022 schien Fabio Quartararo eindeutig auf Kurs Titelverteidigung. In der Folge geriet der Franzose aber zunehmend in einen Abwärtsstrudel und verlor mehr und mehr Punkte auf seine Konkurrenten. Vergangene Woche musste er die WM-Führung letztlich an Francesco Bagnaia abtreten und findet sich zwei Rennen vor Schluss in der Verfolgerrolle wieder.

"Die letzten Rennen habe ich nicht wirklich genossen", verrät Quartararo am Donnerstag. In den vergangenen vier Grand Prix sammelte er nur acht Zähler, blieb dreimal punktlos. Bagnaia wiederum erzielte im gleichen Zeitraum 52 Punkte und führt nun mit 14 Zählern Vorsprung, wodurch er sich schon in Sepang zum Weltmeister krönen könnte. "Ich bin jetzt in einer Position, in der ich über nichts mehr nachdenken brauche. Ich muss einfach von Beginn an pushen", sagt der Yamaha-Pilot deshalb.

Den Malaysia-GP will Quartararo folglich mit einer anderen Einstellung als zuletzt angehen: "Ich habe das Gefühl, dass ich nichts zu verlieren habe. Ich werde mich von der ersten Sekunde an an das Limit begeben und einige Veränderungen am Bike vornehmen. Vielleicht ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, um das Motorrad in einigen Bereichen zu verbessern - auch wenn das Gefühl eigentlich gut ist."

Fabio Quartararo erlebt eine unschöne zweite Saisonhälfte, Foto: LAT Images
Fabio Quartararo erlebt eine unschöne zweite Saisonhälfte, Foto: LAT Images

Quartararo hofft auf Trendwende: WM noch nicht vorbei!

Die Verteidigung des MotoGP-Weltmeistertitels hat der Franzose derweil noch nicht abgeschrieben. Quartararo gibt sich kämpferisch und glaubt an eine erneute Wende im WM-Kampf. "Natürlich ist es noch nicht vorbei", sagt er. "Er [Bagnaia, Anm.] hat es geschafft, wieso sollten wir das dann nicht auch schaffen können. Der zweite Teil der Saison war schrecklich, aber wir können das Rudern nochmal herumreißen."