Mit fast einer Stunde Verspätung begann das MotoGP-Rennen am Chang International Circuit von Buriram. Heftige Regenfälle hatten zuvor bereits für einen Abbruch des Moto2-Laufes gesorgt und machten den Start der Königsklasse zunächst unmöglich.

Schließlich wurde das Rennen freigegeben, allerdings nicht ohne heftige Diskussionen in der Startaufstellung. Aleix Espargaro, stets um die Sicherheit der MotoGP-Piloten bedacht, war im Gespräch mit MotoGP-Sicherheitsberater Loris Capirossi zu sehen, anschließend wandte sich Espargaro an seinen Fahrerkollegen Fabio Quartararo und Luca Marini.

Aleix Espargaro ergriff die Initiative, Foto: LAT Images
Aleix Espargaro ergriff die Initiative, Foto: LAT Images

"Ich war sauer auf die anderen Fahrer. Ich habe Loris gesagt, dass die Strecke in Ordnung ist, aber sie bitte in Turn 3 und 4 das Wasser abschöpfen sollen. Da sind regelrechte Flüsse über die Strecke gelaufen und wir haben nichts gesehen", erklärt Espargaro. "Es ist nicht so, dass ich kein Rennen fahren wollte. Ich habe die anderen Fahrer gefragt, was sie denken und Fabio hat mir bestätigt, dass die Sicht quasi null ist. Dann habe ich ihn aufgefordert, das der Rennleitung auch mitzuteilen. Du kannst in dieser Situation nicht einfach auf dem Bike sitzen bleiben und dich dann beschweren, wenn es einen Crash gibt."

Das Rennen wurde schließlich ohne weitere Arbeiten auf der Strecke freigegeben. Hört man die Analyse mehrere Fahrer, war Espargaros Einschätzung wohl korrekt. "Ich war nicht glücklich, als das Rennen gestartet wurde. Es war verdammt gefährlich", bestätigt Cal Crutchlow, der als Ersatz für den zurückgetretenen Andrea Dovizioso in die MotoGP zurückgekehrt ist. "Als sich das Feld etwas auseinanderzogen hat, war es zumindest okay. Wir Fahrer konnten aber immer noch nichts sehen. Ich, Maverick, Di Giannantonio und noch irgendwer sind auf der Gerade vom Gas gegangen, aber dann kracht dir wieder irgendjemand ins Heck, weil sie dein Regenlicht nicht sehen. Da könnte auch eine verdammte Fackel sein. Du siehst nichts! Für mich war es über dem Limit. Alle, die jetzt meinen, wir sollten uns weniger beschweren und einfach fahren, frage ich: Würdet ihr bei diesem Tempo ohne jegliche Sicht auf so viel Wasser unterwegs sein wollen?"

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Zahlreiche weitere Fahrer gaben ähnliche Einschätzungen wie Crutchlow ab. "Ich konnte nichts sehen. Auch für mich war es über dem Limit", sagte Suzuki-Pilot Alex Rins. "Du hast vom Anfang der Runde bis zu Turn 4 nichts gesehen. Es war wirklich heftig. In den ersten drei oder vier Runden musste ich auf den Geraden vom Gas gehen, denn ich hatte keine Ahnung wo ich eigentlich hinfahre", meinte Rookie Darryn Binder. Auch Enea Bastianini stimmte zu: "Es war eindeutig zu viel Wasser auf dem Asphalt. In den ersten acht oder neun Runden habe ich auf den Geraden nichts gesehen. Ohne Referenz vor dir war es ein Desaster."