Die MotoGP will weiter expandieren und hat das nächste Ziel dafür bereits gefunden: In Indien soll in 'naher Zukunft' ein Grand Prix stattfinden. Zu diesem Zweck war Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta mit einer Delegation der MotoGP in Neu Dehli. Das Treffen mit politischen Vertretern für die Planung des Rennens lief offenbar äußerst positiv.

Der Spanier erklärte, warum sich die Königsklasse des Motorradsports so für den indischen Subkontinent interessiert: "Indien ist ein riesiges Land und ein riesiger Markt, und ein besonders wichtiger für die Zweiradindustrie und die MotoGP als Sport. Die Meisterschaft hat dort eine riesige Fangemeinde und ein MotoGP-Event in Indien zu veranstalten, wäre sowohl ein unglaubliches Spektakel für unsere Fans als auch die Möglichkeit, den Sport in der Region weiter auszubauen, was für alle unsere Partner und die Hersteller besonders wichtig ist, wenn man bedenkt, dass Hunderte von Millionen Zweiräder auf den Straßen unterwegs sind."

2013 fuhr die Formel 1 das letzte Mal auf dem Buddh International Circuit , Foto: Sutton
2013 fuhr die Formel 1 das letzte Mal auf dem Buddh International Circuit , Foto: Sutton

Auch eine Strecke für das Rennen ist bereits gefunden. Der Buddh International Circuit, auf dem von 2011 bis 2013 die Formel 1 gastierte, soll die Heimat der MotoGP in Indien werden. Dort ist dann der 'Grand Prix of Bharat' geplant. Bharat ist in den meisten der örtlichen Sprachen der Name Indiens.

Die Strecke vor dem Toren Neu Dehlis liegt in der Region Uttar Pradesh. Der Ministerpräsident des Bundesstaates, Yogi Adityanath, zeigte sich begeistert und sicherte dem Projekt volle Unterstützung zu: "Es erfüllt Uttar Pradesh mit großem Stolz, Gastgeber eines solchen weltweit angesehenen Mega-Sportereignisses zu sein. Die Veranstaltung wird nicht nur das Gastgewerbe und den Tourismus ankurbeln, sondern auch UP auf eine globale Plattform stellen. Unsere Regierung wird alle notwendige Unterstützung bereitstellen, damit diese Veranstaltung ein großer Erfolg wird."

Auch Indiens Sportminister Shri Anurag Thakur äußerte sich optimistisch. Das Land wolle Präsenz im globalen Motorsport zeigen und sei wirtschaftlich ein Segen für die Königklasse des Motorradsportes: "Indien könnte einer der größten Märkte für die MotoGP werden, sowohl was die Zuschauerzahlen als auch die Einnahmen angeht."

In Indien wird bereits Werbung für den Grand Prix gemacht, Foto: MotoGP
In Indien wird bereits Werbung für den Grand Prix gemacht, Foto: MotoGP

Mehr als eine Absichtserklärung der Beteiligten ist bis jetzt jedoch nicht veröffentlicht worden. In welchem Jahr der erste Indien-Grand-Prix stattfinden wird und welchen Platz er im Kalender einnehmen wird, bleibt damit unklar. Ob ein anderes Rennen dem neuen Projekt weichen muss, wurde ebenfalls nicht kommuniziert. Klar ist nur, dass das Rennen nicht im Kalender für 2023 aufscheint.

Update

In Motegi äußerte sich MotoGP-Direktor Carlos Ezpeleta zum geplanten Projekt in Indien. Die MotoGP hoffe so früh wie möglich dort zu fahren. Selbst ein Rennen 2023 schloss der Spanier nicht komplett aus: "Es wird eine Herausforderung Indien schon für nächstes Jahr im Kalender zu haben, denn es müssen Veränderungen an der Strecke vorgenommen werden. Außerdem soll dort zuerst ein Test gefahren werden. Aber wir sind offen für diese Möglichkeit und hoffen der Test 2023 wird ein gute Vorbereitung für den Grand Prix 2024."

Auch ein Rennen in Saudi Arabien ist angedacht, doch hier ist die Lage noch nicht so klar wie in Indien: "Was Saudi Arabien angeht muss noch einiges geklärt werden, unter anderem auch die Frage auf welcher Strecke gefahren wird. Wir arbeiten an diesem Projekt langfristig orientiert." Auch andere Neuzugänge im Rennkalender könnten nachziehen: "Es gibt eine große Liste an Ländern und Veranstaltern, die gerne ein MotoGP-Rennen haben würden." Welche Länder dies sind, ließ der 31-Jährige jedoch offen.