Die Japaner mussten pandemiebedingt ohnehin schon drei Jahre lang auf ein MotoGP-Rennen in Motegi warten und nun könnte ausgerechnet Lokalmatador Takaaki Nakagami für den Grand Prix am Sonntag ausfallen. Der LCR-Pilot zog sich beim Sturz im Startchaos von Aragon am Sonntag eine Verletzung an der rechten Hand zu. Der vierte und fünfte Finger mussten am Montag in Barcelona operiert werden.

Daher hat Nakagami vorläufig nur die Freigabe für eine Teilnahme am ersten Training am Freitag erhalten. Der Japaner ist sich seiner unsicheren Lage bewusst: "Meine Hand fühlt sich nicht gerade gut an. Die Operation in Barcelona war am Montag, es ist unmöglich sich in ein paar Tagen davon zu erholen." Der 30-Jährige gibt sich daher keinen Illusionen hin: "Ich erwarte ein sehr hartes Heimrennen. Ich habe das grüne Licht für FP1, aber danach muss ich erneut untersucht werden. Dann wird entschieden, ob ich weitermachen darf oder zum Stoppen gezwungen bin. Das wird eine schwierige Sache."

Regen würde Nakagami helfen, aber japanische Fans sollen nicht im Nassen sitzen

Der LCR-Pilot setzt daher auf die Unterstützung, die er zuhause genießt: "Es sind viele Fans und Freunde von mir im Paddock. Es ist mein Heimrennen, da kann ich auch mal auf Japanisch reden. Es fühlt sich einfach gut an und gibt mir besondere Energie" Aufgrund der Fans, die sich auf das erste Rennen in Japan seit 2019 freuen, hofft Nakagami auf gutes Wetter, obwohl ihm Regen fahrerisch entgegenkäme: "Normalerweise hoffen alle auf ein trockenes Wochenende. Das Wetter scheint recht instabil zu sein. Körperlich würde mir Regen natürlich helfen, weil die Kräfte auf der Bremse geringer sind. Aber es täte mir leid für die Fans, die nach 3 Jahren endlich wieder die MotoGP-Fahrer sehen können."

Die lädierte Hand des Lokalmatadors ist auch ein Problem für die Weiterentwicklung der Honda. Zuletzt wurde dort eine Aluminiumschwinge aus dem Hause Kalex getestet: "Ich habe sie beim Test in Misano ausprobiert und es fühlte sich gut an. Marc [Marquez, Anm. d. Red.] hatte sie in Aragon und ich denke auch er hatte ein gutes Gefühl. Dieses Wochenende bekomme ich sie wieder, aber aufgrund meiner Hand weiß ich nicht, ob sie etwas bringen wird. Wenn ich pushen kann, dann werden wir sie an diesem Wochenende wieder testen, aber es wird schwer."

Nakagami: Corona hat Honda zurückgeworfen, aber aufgegeben wird nicht

Ebenso wie Honda-Kollege Marc Marquez machte Nakagami die Corona-Pandemie für die aktuelle sportliche Krise des erfolgreichsten Herstellers der MotoGP-Geschichte mitverantwortlich: "Nach dem Ausbruch von Covid war die Kommunikation zwischen Japan und Europa unterbrochen oder verzögert. Neue Teile zu bauen, dauerte länger. Es gab eine Menge Ideen, aber alles dauerte einfach länger. Das hat die Lücke nach vorne immer größer werden lassen."

Die Rückkehr nach Motegi ist nach 3 Jahren Corona-Pause geglückt und auch Honda will wieder an die Spitze zurückkehren: "Selbst jetzt investiert HRC viel und gibt nicht auf. Sie bringen viele neue Teile und haben Ideen, wie sich die Situation verbessern lässt." Schon in Motegi darf diese Verbesserung allerdings kaum erwartet werden, aber immerhin eine Rennteilnahme von Nakagami wäre den treuen japanischen Fans zu wünschen.