Nach dem Abgang von Jack Miller zu KTM machte Ducati schnell klar: Nur ein Fahrer aus dem eigenen Aufgebot wird der neue Teamkollege von Francesco Bagnaia im Werksteam werden. Aus den Kundenteams von Pramac, Gresini und VR46 stachen dabei zwei Kandidaten heraus: Jorge Martin und Enea Bastianini. Martin zeigte konstantere Leistungen, doch Bastianini feierte 2022 bereits drei Siege. Längere Zeit galt dennoch Martin als der Favorit auf den Platz neben 'Pecco'.

Jetzt hat sich Ducati doch anders entschieden: Enea Bastianini stößt zum Werksteam und komplettiert damit ein rein italienisches Fahrerduo. Der Mann aus Rimini erhielt einen Vertag bis 2024. Jorge Martin wird damit bei Pramac verbleiben und weiterhin an der Seite von Johann Zarco an den Start gehen. Bastianinis bisheriger Rennstall Gresini hatte sich schon vor Monaten auf den Abgang von 'La Bestia' vorbereitet: Alex Marquez wird den Italiener ersetzen.

Bastianini und Dall'Igna überzeugt: Da kommt noch mehr von 'La Bestia'

Bastianini ist von seiner Beförderung überwältigt: "Ich bin begeistert die Farben des Ducati-Werksrennstalls ab dem nächsten Jahr tragen zu dürfen. Das war mein Traum und jetzt ist er wahr geworden." Der 24-Jährige geht seine neue Aufgabe selbstbewusst an: "In zwei Jahren MotoGP habe ich viel gelernt und bin gewachsen. Ich denke mit den Ingenieuren und Männern des Ducati-Teams kann ich nur noch besser werden!"

Ducati-Manager Luigi Dall'Igna ist voller Zuversicht, was seinen neuen Schützling angeht: "Wir sind glücklich Bastianini im Werksteam zu haben. Enea ist ein sehr talentierter Fahrer, der in den letzten zwei Jahren mit Ducati gereift ist. Er war in der Lage schnell zu lernen, hat zwei Podestplätze in seiner MotoGP-Debütsaison geholt und dann drei fantastische Siege in diesem Jahr mit Gresini in Katar, den USA und in Frankreich herausgefahren. Wir sind davon überzeugt, dass er im nächsten Jahr als offizieller Werksfahrer noch einen Schritt nach vorne machen wird und bei jedem Rennen unter den Protagonisten sein wird."

Der 56-Jährige gab jedoch auch zu, dass diese Entscheidung gut überdacht werden musste: "Das war keine einfache Wahl. Enea und Jorge Martin sind zwei sehr schnelle und junge Fahrer, warum wir weiterhin sicherstellen wollten, dass beide dasselbe Material und dieselbe technische Unterstützung bekommen. Wir sind sicher sie werden ihr großes Talent auf der Strecke zeigen." Das Pramac-Team von Martin und Zarco wird auch weiterhin Werksmaterial zur Verfügung haben.

Vor seinem Abgang will 'La Bestia' Gresini noch mal Grund zum Jubeln geben, Foto: LAT Images
Vor seinem Abgang will 'La Bestia' Gresini noch mal Grund zum Jubeln geben, Foto: LAT Images

Während sich für Jorge Martin also nichts ändert, begibt sich Enea Bastianini in den verbleibenden Rennen der Saison 2022 auf Abschiedstour bei Gresini. Der Moto2-Weltmeister von 2020 machte klar, was sein aktuelles Team für seine Karriere bedeutet: "Ich möchte Nadia [Gresini, Anm. d. Red.] und dem ganzen Gresini-Team für die großartige Unterstützung während dieser wundervollen Saison danken. Ich werde versuchen 2022 bestmöglich zu beenden, bevor ich mein neues Abenteuer als Werksfahrer von Ducati mit totaler Hingabe und gutem Teamgeist beginne."