Aleix Espargaro wirkte am Sonntagabend froh darüber, den Red Bull Ring von Spielberg endlich verlassen zu können. Seit dem Rennwochenende in Austin im April hatte er auf keiner Strecke mehr derart mit seiner Aprilia zu kämpfen wie beim Österreich-Stopp der MotoGP.

Das gesamte Wochenende über kam Espargaro nie wirklich auf Touren. In den Freien Trainings belegte er die Ränge 17, 11, 11 und 10. Im Qualifying reichte es nur zu Startplatz neun und auch im Warm Up war P10 das höchste der Gefühle. Der sechste Rang im Rennen war so gesehen beinahe ein Erfolgserlebnis.

Vor allem auch, weil Espargaro ohne eigenes Verschulden am Start sofort drei Positionen verloren. Sein Holeshot-Device funktioniert nicht und er rutschte auf Platz zwölf ab. "Ich konnte das System nicht aktivieren und habe viel Zeit verloren. Wenn du das Motorrad nicht abgesenkt hast, dann funktioniert die gesamte Kraftübertragung nicht mehr richtig. Ich hatte dieses Problem schon im Training und jetzt wieder. Wir testen in diesem Bereich unterschiedliche Systeme. Heute hat es leider nicht funktioniert", seufzt Espargaro.

Der Aprilia-Star bezweifelt aber, dass ein einsatzbereites Holeshot-Device viel an seinem Rennergebnis geändert hätte: "Ich hatte heute einfach nicht die Pace von Pecco oder Fabio und das obwohl ich in jeder Kurve über dem Limit gefahren bin. Dass ich dabei keinen einzigen Fehler gemacht habe, überrascht mich selbst. Ganz ehrlich: Es war eines meiner besten Rennen in dieser Saison. Mit diesem Motorrad konnte ich hier und heute nicht mehr erreichen."

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Espargaro und sein Aprilia-Team versuchten im Laufe des Wochenendes alles, um die RS-GP wieder an die Spitze zu bringen - vergeblich. "Wir haben die Gewichtsverteilung verändert, das Motorrad länger und niedriger gemacht, aber es hat nicht geholfen. Unser Bike mag dieses Layout einfach nicht", so Espargaro. Vor allem die engen Kurven in Spielberg wurden zum Hindernis: "Im letzten Sektor waren wir richtig stark, im ersten Teil der Strecke dafür überhaupt nicht."