Für das Ducati-Werksteam endete der Große Preis von Katalonien im Desaster: Francesco Bagnaia wurde auf Platz drei liegend bereits in der ersten Kurve der ersten Runde von Takaaki Nakagami abgeräumt, Jack Miller beendete das Rennen weit abgeschlagen auf Platz 14. Dem Australier fehlten in Barcelona ganze 34,693 Sekunden auf Sieger Fabio Quartararo. Einen Schuldigen hatte er schnell ausgemacht: Reifenhersteller Michelin.

Miller wütet: Hätte auf der Panigale schneller fahren können

"Ich hatte über das ganze Wochenende zwei vernünftige Reifen", wütet Miller nach Rennende in seiner Medienrunde. "Ich habe mein Bestes getan, aber um ehrlich zu sein hatte ich von Beginn an nichts übrig auf der rechten Flanke des Reifens. Am Ende hatte ich sogar auf den Geraden durchdrehende Reifen. Ich weiß nicht, was mit dem Reifen passiert ist, aber er hat nicht funktioniert."

Die Michelin-Reifen waren in Barcelona das gesamte Rennwochenende über ein Thema. Sommerlich heiße Temperaturen [bis zu 55 Grad Asphalttemperatur] und extrem geringe Grip-Verhältnisse auf der Strecke sorgten für besonders hohen Reifenverschleiß. Ducati-Teamkollege Bagnaia sprach am Samstag nach dem Qualifying deshalb von einem Rennen, in dem es nur darum ginge, den Reifen bis zum Ende zu managen und zu überleben.

Wenig überraschend hatten auch am Sonntag alle Piloten mit ihren Michelin-Pneus zu kämpfen, so heftig wie Miller erwischte es allerdings keinen. "Am Ende bin ich Rundenzeiten gefahren, die ich mit der Panigale [Straßenmotorrad von Ducati, Anm.] fahren kann. Das ist nicht normal", kritisiert er. "Ich verstehe nicht, was an diesem Wochenende mit den Reifen passiert ist. Wir haben ein großes Problem, wirklich."

Ratlosigkeit bei Miller: Habe nicht verlernt, Motorrad zu fahren

Der Australier präsentierte sich nach Rennende völlig ratlos. "Jeder Reifen füllt sich komplett anders an. Ich habe nicht verlernt, Motorrad zu fahren. Ich habe meinen Weg nicht verloren, wir kennen das Bike. Letztes Jahr war ich hier auf dem Podium, jetzt bin ich verdammte 30 Sekunden entfernt", meint er. "Ich konnte im ganzen Rennen nicht eine 1:40er-Zeit fahren. Ich verstehe das wirklich nicht."

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Gelegen kommt dem scheidenden Ducati-Piloten deshalb, der Montagstest auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya. Dort bietet sich ihm und seinem Team die Chance, ein besseres Verständnis für die Vorfälle des Wochenendes zu erlangen: "Wir müssen das analysieren, die Daten checken, die wir bekommen und versuchen, eine Antwort zu finden."