MotoGP-Weltmeister Fabio Quartararo erlebte beim Spanien-GP-Wochenende in Jerez wohl den Albtraum eines jeden Mannes. Beim ersten Training auf der südspanischen Strecke stürzte er von seiner Yamaha und wurde vom Bike genau in der Leistengegend getroffen.

Der Unfall ereignete sich in der letzten Kurve. Quartararo fuhr über eine feuchte Stelle im Asphalt, woraufhin die Yamaha YZR-M1 keinen Grip fand und das Hinterrad wegrutschte. Quartararo konnte einen Highsider vermeiden, indem er früh genug das Motorrad losließ, doch stattdessen traf ihn die Maschine zwischen den Beinen.

"Es hat stark geschmerzt, vor allem in den ersten fünf Minuten nach dem Unfall", sagte der bis zu diesem Zeitpunkt Trainings-Schnellste. "Anschließend ist der Schmerz schnell weniger geworden, aber in diesem einen Moment war es sehr schwierig. Ich konnte einen Moment lang gar nicht atmen", beschrieb Quartararo seine Gefühlslage bei dem Unfall.

Körperliche Folgen hatte der Sturz anschließend aber keine. "Ich kann noch ganz normal Kinder haben", sagte der Franzose mit einem Augenzwinkern. Quartararo sah während dem gesamten Vormittags-Training instabil aus. Nachdem er sich von seinem Unfall erholt hatte und wieder auf die Strecke ging, machte er mit seiner Yamaha einen Ausflug ins Kies. Zudem hatte er noch einen weiteren Moment, an dem er mit dem Bike zu kämpfen hatte.

Quartararo selbstkritisch: Unfall war dumm

Ein technischer Schaden oder das Handling seien aber keineswegs für diese Serie verantwortlich gewesen. Quartararo nahm alle Zwischenfälle auf seine Kappe. "Ich habe einfach gepusht und dann bin ich auf einer nassen Stelle ausgerutscht", sagte er zum Sturz und fügte später scherzhaft hinzu: "Ich könnte natürlich behaupten, dass es an den Reifen gelegen hat, aber ich muss sagen dass es einfach dumm war."

Die weiteren Zwischenfälle erklärte er folgendermaßen: "Einmal habe ich einfach zu spät gebremst. Ich fühlte keine Unterstützung durch den Medium-Vorderreifen und ich wollte nicht noch einen weiteren Sturz riskieren, deshalb fuhr ich geradeaus". Der letzte Wackler, den er auf seinem Bike zu verzeichnen hatte, wurde durch einen Verschalter ausgelöst. "Ich habe einen Schalt-Fehler gemacht und ging in den vierten anstatt in den zweiten Gang", so Quartararo.

Abgesehen von seiner mehr als durchwachsenen Trainings-Session zeigte sich der 23-Jährige zufrieden mit seiner Freitags-Pace. "Der Freitag ist normalerweise hier immer super hart, deshalb war ich ziemlich positiv überrascht, dass wir heute einen so großen Schritt machen konnten", erklärte er.

Jerez zu nass? Quartararo kritisiert feuchte Stellen

Ein allgemeines Problem verortet der Titelträger aber in den nassen Stellen am Circuito de Angel Nieto. Wie bereits aus der Vergangenheit bekannt, gibt es einige Stellen auf der 4,4 Kilometer langen Strecke, die extrem lange benötigen, um vollständig zu entwässern. Das Unwetter, welches zu den Regenfällen geführt hatte, war am Donnerstagabend über die Strecke gefegt, einige Stellen auf dem Asphaltband waren aber bis zum Freitagnachmittag noch nicht getrocknet.

"Selbst in FP2 gab es noch einige nasse Flecken, vor allem in Kurve 8 und in der T13", beschwerte sich Quartararo, "die letzte Kurve ist langsam, aber Turn 8 ist eine Kurve, wo man sowohl an der Front als auch am Heck einen großen Unfall haben kann, dort ist das wirklich gefährlich." Der zweifache Jerez-Sieger forderte: "Wenn es dort morgen immer noch nicht trocken ist, hoffe ich dass jemand dort hin geht und die Stelle auftrocknet".