Schlechter hätte Marc Marquez' erstes MotoGP-Rennen nach seiner Verletzungspause gar nicht beginnen können. In Austin fiel er auf den ersten Metern vom neunten Startplatz bis ans Ende des Feldes zurück. Marquez kam am Start überhaupt nicht in Bewegung. Anschließend setzte er zu einer sensationellen Aufholjagd an, machte 18 Positionen gut und beendete das Rennen als Sechster.
Was aber war am Start passiert? Erste Vermutungen, wonach Marquez versehentlich den Pitlane-Limiter betätigt habe und somit nur auf 60 km/h beschleunigen konnte, bestätigten sich nicht. Honda erklärte bald nach Rennende, dass es sich um einen technischen Defekt an Marquez' RC213V gehandelt hatte.
"Leider hatten wir ein technisches Problem am Motorrad", sagte auch Marquez selbst im spanischen Fernsehen bei 'DAZN'. "Honda untersucht jetzt, was der Grund dafür war und was da genau passiert ist. Als ich in der Startaufstellung gestanden bin, habe ich plötzlich eine eigenartige Nachricht auf meinem Dashboard gesehen. Und auf dem Weg in die erste Kurve hat das Motorrad dann nicht richtig funktioniert." Tatsächlich war zu sehen, wie Marquez auf seiner Startposition an den Schaltern im Lenkerbereich arbeitete. Seine Bemühungen waren aber vergebens.
Die Probleme gehörten nach wenigen Sekunden bereits wieder der Vergangenheit an. Da lag Marquez aber schon am 24. und letzten Platz. "Es war dann wieder alles korrekt und ich konnte ein normales Rennen fahren", so der siebenfache Austin-Sieger. 'Normal' ist für Marquez' Rennen aber wohl das falsche Adjektiv. Denn die Art und Weise, wie er am Sonntag durch das MotoGP-Feld pflügte, war absolut außergewöhnlich. Marquez verlor nach seiner desaströsen Startrunde nur 2,6 Sekunden auf Sieger Enea Bastianini, obwohl er im Rennen insgesamt 18 Positionen gutmachte.
"Ich hatte heute die Pace für den Sieg. Oder zumindest die Pace, um um den Sieg zu kämpfen. Für das Podium hätte es auf jeden Fall gereicht", war sich Marquez sicher. In der Schlussphase duellierte er sich mit Fabio Quartararo um Rang sechs und behielt in diesem Duell die Oberhand. Obwohl ihm nach der erneuten Trainingspause am körperlich extrem fordernden Circuit of the Americas in den letzten Umläufen die Kraft ausging.
"Fünf oder sechs Runden vor Schluss war ich körperlich am Ende", gestand Marquez. "Ich habe mich dann nur noch darauf konzentriert, das Rennen zu beenden und die Punkte für diesen sechsten Platz mitzunehmen. Das Wichtigste aber ist, dass ich dieses Wochenende mit viel mehr Selbstvertrauen beende, als ich es begonnen habe." Für Marquez besonders wertvoll: In Austin habe man wertvolle Erkenntnisse für die Weiterentwicklung der für 2022 völlig umgekrempelten Honda erzielt. "Wir haben die Schwachstelle unseres Motorrads exakt erkannt. Honda wird schon morgen damit beginnen, diese Schwachstelle für die kommenden Rennen zu verbessern", ist Marquez überzeugt.
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