Stefan Bradl, der seit 2018 als Entwicklungsfahrer beim Honda unter Vertrag steht, sprang beim Argentinien-GP für den verletzten Marc Marquez ein. Für den Deutschen ist es nichts Neues, kurzfristig einen Stammfahrer beim Rennen zu ersetzen. So war dies bereits sein 26. Einsatz als Ersatzmann seit seinem Engagement bei Honda. Unter anderem fuhr Bradl in der 2020er-Saison elf Rennen anstelle von Marquez, der damals nach einem heftigen Sturz in Jerez lange ausfiel. Trozdem war es an diesem Wochenende, auch wegen des gestauchten Zeitplans, schwierig, nach fünf Monaten ohne Renneinsatz den richtigen Rhythmus zu finden.

Dazu sagte Bradl bereits am Samstag, nachdem es im Qualifying nur für den letzten Startplatz reichte: "Es war für alle bislang ein schwieriges Wochenende oder eben ein ganz spezieller Tag wegen des geänderten Zeitplans. Außerdem hat es unsere Situation nicht einfacher gemacht, in letzter Minute einzusteigen. Unsere Pace in den Freien Trainings war okay, aber im Qualifying eine schnelle Runde zu fahren, war heute nicht meine Stärke."

Zuversichtlicher war Bradl dann mit dem Blick auf den Sonntag: "Für Sonntag bin ich mir sicher, dass ich einige Positionen gutmachen kann, denn unser Rhythmus ist viel besser als der der anderen Fahrer um uns herum."

Nachdem es am Sonntag aber nicht viel besser lief (Bradl kam auf P19 ins Ziel, Anm.) resümierte er: "Ich hatte einen guten Start, machte dann aber einen Fehler in der ersten Kurve. Dann war ich etwas zu aggressiv und machte noch ein paar kleine Fehler in den folgenden Runden. Kleine Fehler, die uns am Ende ein paar Positionen kosteten, vielleicht hätte ich sonst mit der Gruppe vor mir mit Alex (Marquez) kämpfen können. Das ist alles ein Teil des Prozesses, wenn man zurück in die MotoGP kommt und es war noch schwieriger dieses Wochenende wegen des fehlenden Freitages."

Die Entscheidung, ob Bradl am kommenden Wochenende in den USA ein weiteres Mal-zum Einsatz kommt, wird wohl bis spätestens Mittwoch bekanntgegeben. Marc Marquez ist auf dem Weg der Besserung, aber es ist noch nicht bekannt, ob er für den Amerika-GP schon fit genug ist.