Dass Marc Marquez nach seinem schlimmen Highsider in Indonesien und der daraufhin diagnostizierten Doppelsichtigkeit nicht am Argentinien-Grand-Prix der MotoGP teilnehmen wird können, war schnell klar. Am Dienstag folgte die offizielle Bestätigung. Das Rennwochenende in Termas de Rio Hondo könnte aber das letzte sein, das Marquez aufgrund dieser Verletzung des Hirnnervs verpasst.

Marquez soll bereits mit einem Start in Argentinien geliebäugelt haben, der ihm aber schließlich von den Ärzten ausgeredet wurde. Nun soll das Comeback in Austin über die Bühne gehen, wie unser stets ausgezeichnet informierter Kollege Manuel Pecino aus Spanien berichtet. Marquez, der sich zuletzt auf seinen Social-Media-Kanälen beim Koordinationstraining zeigte, soll 'on fire' sein und unbedingt in Austin starten wollen. Kein Wunder, konnte er dort schließlich bislang sieben von acht MotoGP-Rennen gewinnen.

Honda-Teamchef Alberto Puig verbreitet Optimismus für eine baldige Rückkehr Marquez': "Der Sturz war übel, aber glücklicherweise ist die Verletzung weniger dramatisch als im Vorjahr, als Marc beim Enduro-Training gestürzt ist. Wir nehmen deshalb an, dass seine Genesungszeit dieses Mal deutlich kürzer ausfällt. Wann genau es so weit sein wird, ist aber schwer zu sagen."

Puig bestätigt jedenfalls, dass Marquez voller Tatendrang steckt. "Zu Beginn war Marc natürlich extrem frustriert. Er ist mit großen Hoffnungen in die Saison gegangen, ist in Katar ein gutes Rennen gefahren und die Testfahrten in Indonesien hatten nahegelegt, dass wir auch dort ein gutes Rennen haben können. Leider ist es anders gekommen. Marc ist aber ein optimistischer Kerl. Er denkt bereits darüber nach, wie er seine Genesung beschleunigen kann", so der HRC-Teamchef.

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Als sich Marquez im vergangenen Herbst die gleiche Verletzung zugezogen hatte, war er fast drei Monate außer Gefecht und bereitete sich dann mit Motocross-Einheiten und einem Track-Day mit Hondas MotoGP-Replika RC213V-S auf sein Comeback in der Königsklasse vor. Das wird dieses Mal nicht nötig sein, glaubt Puig: "Ich glaube nicht, dass wir diesen Prozess verfolgen werden. Bei dieser Verletzung ist die Lage relativ klar: Entweder du siehst richtig oder nicht. Wenn dein Sehvermögen nicht bei 100 Prozent liegt, kannst du nicht fahren. Im Winter mussten wir diese Tests machen, weil Marc lange Zeit nicht mehr auf dem Bike gesessen ist. Das ist dieses Mal anders. Er ist ja vor wenigen Tagen noch gefahren. Wenn er sich bereit fühlt, wird er direkt wieder in der MotoGP starten."

Auch Marc Marquez' Bruder Alex überbrachte am Donnerstag in Termas de Rio Hondo positive Nachrichten: "In den ersten Tagen war Marc wirklich am Boden zerstört. So habe ich ihn überhaupt noch nie gesehen. Jetzt macht er aber schon Fortschritte und fühlt sich richtig gut."