"Wir müssen für ein trockenes FP3 beten", sagte Marc Marquez am Freitag, als er nach zwei Trainings nur auf Rang 22 der kombinierten Zeitenliste lag. Der Wettergott erfüllte ihm diesen Wunsch nicht und so musste Marquez bereits in Q1 rein. Eine ungewöhnliche Strategie mit drei Runs und eine gehörige Portion Risiko sollte es da richten.

Der Plan ging nicht auf. Marquez stürzte in seinem zweiten Run in Kurve 13 und nur sechs Minuten später mit der Ersatzmaschine in Turn 12. Q1 beendete er somit auf Platz fünf. Da Franco Morbidelli aufgrund von Fehlverhaltens bei den Startübungen um drei Plätze zurückversetzt wurde, startet Marquez am Sonntag von P14. "Mir wäre P15 lieber gewesen, weil dieser Startplatz auf der sauberen Seite ist. Auf P14 stehst du im Schmutz", stellte Marquez fest.

Die größte Aufgabe hat sich der sechsfache MotoGP-Champion mit seinen beiden Stürzen aber selbst gestellt. "Ich habe heute etwas probiert, was einfach nicht möglich war. In Q1 habe ich alles gegeben, aber ich war nicht bereit dafür. Der zweite Sturz wäre vermeidbar gewesen, aber es war meine letzte Chance. Ich bin über das Vorderrad weggerutscht", musste Marquez selbst einsehen.

Er suchte nach Gründen für die dramatische Honda-Niederlage im Qualifying. Pol Espargaro steht auf P16, Alex Marquez auf P19 und Takaaki Nakagami auf dem 24. und letzten Startplatz: "Alle HRC-Fahrer haben seit dem 1. Training Probleme, mit denen wir nicht gerechnet haben. FP1 und FP3 fanden bei Mischverhältnissen statt, aber auch im Trockenen kommen wir nicht richtig auf Touren. Der neue Hinterreifen bereitet uns Sorgen. Wir müssen lernen, damit umzugehen. Quartararo ist dieselbe Rundenzeit wie im Test gelungen. Die Performance ist also da." Reifenlieferant Michelin brachte für das Rennwochenende ja Hinterreifen mit einer härteren Karkasse. Diese scheinen Honda aus der Bahn geworfen zu haben.

Insgesamt drei Crashes musste Marquez an diesem Wochenende schon wegstecken, Foto: Screenshot/MotoGP
Insgesamt drei Crashes musste Marquez an diesem Wochenende schon wegstecken, Foto: Screenshot/MotoGP

Marquez will nun am Sonntag die Kohlen aus dem Feuer holen. "Heute war nicht unser Tag. Hoffentlich habe ich im Rennen ein besseres Gefühl", so der 29-Jährige. Er weiß aber um die Komplexität seines Vorhabens. "Es ist sehr schwierig, hier zu überholen. Mandalika ist die schlechteste Strecke, um von so weit hinten zu starten. Von Startplatz 14 aus muss ich aber auf jeden Fall attackieren. Das ist natürlich mit Risiko verbunden. Wir werden sehen, ob es gut geht oder nicht. Der Sieg oder das Podium sind wohl außer Reichweite, aber ich möchte in die Top-Ten."