Es war das heiße MotoGP-Thema der vergangenen Wochen. Ducati arbeitete in den Wintertests erstmals mit einem Ride-Height-Device an der Front des Motorrads, das auch während der Fahrt aktiviert werden konnte. Es war auch im Katar-Grand-Prix im Einsatz. Die restlichen fünf Hersteller der MotoGP strengten ein Verbot des Systems an. Es stelle ein Sicherheitsrisiko dar, so die Argumentation.

Der Streit zwischen Ducati und dem Rest der MotoGP könnte sich nun in Luft auflösen - oder auch nicht. Die Italiener sorgten am Freitag in Indonesien für Verwirrung. An den Werksmaschinen von Francesco Bagnaia und Jack Miller war das Front-Device nicht mehr zu sehen. Die Karbonabdeckungen, die das System verdeckten, sind verschwunden. Die Maschinen gleichen dem 2021er-Bike. Die Pramac-Fahrer Johann Zarco und Jorge Martin hatten je ein Motorrad mit und eines ohne die Abdeckungen. An allen Bikes fehlte aber der Mechanismus nahe des Lenkers.

Braucht die MotoGP ein Verbot der Ride-Height-Devices? (09:40 Min.)

In Katar waren die GP22s mit einer Flügelmutter an der Gabelbrücke ausgestattet, die die Holeshot-Devices für den Start an Front und Heck aktiviert haben dürfte. Ein Schalter war für die Ride-Height-Devices während der Fahrt an Front und Heck verantwortlich, so die Vermutung. Nun sind wieder zwei Flügelmuttern zu sehen und der Schalter dürfte im Fahrbetrieb nur das Heck steuern.

Bei Ducati gibt man sich kryptisch. "Es stimmt nicht, dass wir das System völlig entfernt haben. Wir haben jetzt eine andere Lösung und arbeiten an dieser", erklärte Team-Manager Davide Tardozzi gegenüber MotoGP-Pitlane-Reporter Simon Crafar. "Wir sind nach wie vor der Meinung, das dieses System den Fahrern hilft. Die MotoGP steht für Innovation und das ist etwas, was uns bei Ducati gefällt."

MotoGP-Fahrer beziehen Stellung zum Ride-Height-Verbot (08:16 Min.)

Auch die Ducati-Fahrer zeigten sich wenig auskunftsfreudig. "Ich will das gar nicht groß kommentieren", so Jack Miller. "Wir testen unterschiedlichen Systeme und Teile. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen." Noch wortkarger gab sich Francesco Bagnaia. "Wir haben das Motorrad seit Katar nicht angerührt", beteuerte der Vizeweltmeister.