Nachdem sich Marc Marquez Ende Oktober beim Offroad-Training eine Augenverletzung zugezogen hatte, war er wochenlang zum Nichtstun verdammt. Er konnte kein Motorrad fahren, schon gar nicht seine MotoGP-Honda pilotieren. Erst im Januar ging es wieder bergauf und Marquez konnte an den Wintertests teilnehmen. Am Freitag kehrte er in Katar in den Rennzirkus zurück.

Und Marquez überzeugte sofort wird. Er wurde Zweiter, nur 0,035 Sekunden hinter Spitzenreiter Alex Rins. Was für ein Comeback des Repsol-Honda-Stars. "Ich hatte selbst nicht erwartet, dass ich auf eine Runde so schnell sein kann. Mein Ziel war es, in die Top-Ten zu kommen. Ich fahre immer noch etwas eigenartig, aber die Rundenzeiten kommen. Das ist das Wichtigste", so Marquez am Freitagabend.

Marquez stellte klar, dass dieses eigenartige Fahren auf seine noch andauernde Gewöhnung an die völlig neue Honda zurückzuführen ist. Zwar kam er direkt vom Physiotherapeuten zu seiner Medienrunde, doch die Schulter mache ihm aktuell keine Probleme mehr, beteuerte Marquez: "Normalerweise ändert sich zwischen dem ersten Test und dem ersten Rennen körperlich nicht viel, aber dieses Mal macht es für mich einen großen Unterschied. Ich fahre jetzt viel besser als noch in Sepang. Wir müssen jetzt sehen, wie sich mein Zustand in den drei Tagen hier entwickelt, aber heute hatte ich zum ersten Mal seit meiner Verletzung keine Schmerzen in der Schulter. Meine körperliche Verfassung hat mich nicht eingeschränkt."

Kann Marquez also am Sonntag sogar um den Sieg in Katar, wo er in der MotoGP erst einmal gewinnen konnte, kämpfen? "Ich war hier nie wirklich schnell. Das liegt auch an meinem Fahrstil. Auch heute war meine Renn-Pace nicht überragend. Wenn ich um das Podium kämpfen will, dann müssen wir wohl noch rund zwei Zehntelsekunden pro Runde finden", glaubt Marquez.

Beim Sepang-Test klagte Marquez noch über Schmerzen, Foto: gp-photo.de / Ronny Lekl
Beim Sepang-Test klagte Marquez noch über Schmerzen, Foto: gp-photo.de / Ronny Lekl

Die Favoritenrolle für den Sonntag schiebt er seinen Gegnern zu: "Die Reihenvierzylinder von Yamaha und Suzuki scheinen konstanter und insgesamt schneller zu sein als wird. Ich glaube auch nicht, dass Ducati so schlecht ist, wie es vielleicht aussieht. Vor allem nicht auf dieser Strecke. Der Grip wird im Laufe des Wochenendes zunehmen und dann können sie ihre volle Power nutzen."