In den vergangenen zwei Jahren stand die Weiterentwicklung in der MotoGP aufgrund der Corona-Pandemie praktisch still. Die schwerwiegendste Einschränkung dabei: Engine-Freeze, also die verbotene Weiterentwicklung der Motoren über zwei volle Saisons. Dieser Engine-Freeze ist für 2022 wieder gefallen. Die Hersteller dürfen aktuell ihre Triebwerke verändern, erst zum Saisonstart in Katar werden sie versiegelt und dürfen nicht mehr umgebaut werden.

Bevor die MotoGP am 5. Februar mit den offiziellen Testfahrten in Sepang so richtig in das Jahr 2022 startet, richtet Ducati eine Kampfansage an die MotoGP-Konkurrenz. Die Italiener, seit vielen Jahren die absolute Motoren-Benchmark der Königsklasse, haben ihr Triebwerk nochmals massiv verbessert. Das sagt zumindest Technikchef Gigi Dall'Igna im Interview bei 'Sky Sports'.

"Wir haben viel verändert. Es ist ein völlig neuer Motor", erklärt Dall'Igna. "Das Ziel war wie immer, mehr Leistung zu finden. Das war und ist unsere Philosophie. Gleichzeitig geht es aber natürlich darum, die Fahrbarkeit des bisherigen Motors zu erhalten. Das ist uns gut gelungen. Wir haben ganze Arbeit geleistet."

Bislang kam das neue Triebwerk nur in Jerez zum Einsatz. Eine Strecke, auf der Motorleistung wegen der kurzen Vollgaspassagen nur eine untergeordnete Rolle spielt. Bei den offiziellen Tests in Sepang ändert sich das. Zwei lange Geraden zeigen das wahre Potenzial der MotoGP-Triebwerke. "Da werden wir sehen, ob unsere Veränderungen tatsächlich die richtigen waren", ist Dall'Igna überzeugt.

MotoGP: Ducati zeigt 2022er-Design (00:34 Min.)

Aktuell findet in Sepang der Shakedown-Test für Testfahrer, Rookies und Einsatzpiloten des Concession-Herstellers Aprilia statt. Für Ducati ist Entwicklungsfahrer Michele Pirro unterwegs, der die 2022er-Ducati für die Werksfahrer Francesco Bagnaia, Jack Miller sowie die Kundenpiloten Johann Zarco, Jorge Martin und Luca Marini vorbereitet. Enea Bastianini, Fabio Di Giannantonio und Marco Bezzecchi sitzen in dieser Saison auf Vorjahresmaschinen.