Jack Miller ging als Favorit in das MotoGP-Qualifying in Austin. Der australische Ducati-Fahrer hatte am Samstag sowohl im dritten als auch im vierten Training die Bestzeit erzielt. Doch in Q2 kam Miller nicht über den 10. Rang hinaus.

Für dieses Ergebnis machte er schlechte Hinterreifen verantwortlich. Denn weder im ersten Stint, noch im zweiten Versuch habe der jeweils neue Soft-Reifen am Heck seiner Ducati wie gewohnt funktioniert. "Das ist schon ein paar Mal passiert und ich habe es so satt", ließ er seiner Frustration freien Lauf.

Millers Kritik reiht sich in eine lange Liste von Fahrer-Beschwerden über stark schwankende Performance von eigentlich gleichen Reifenmischungen ein. Im 3. Training war Miller auf dem Soft noch eine Zeit von 2:02,923 gefahren. Im Qualifying war er um acht Zehntelsekunden langsamer.

Indirekte Kritik an Michelin

"Ich kann euch jedenfalls versichern, dass ich alles in meiner Macht stehende getan habe", sagte Miller vor den versammelten Journalisten in seinem Videocall. "Ich würde gerne mehr dazu sagen, werde mich zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht genauer dazu äußern." Denn öffentliche Kritik am Einheitsreifenhersteller Michelin sehen die MotoGP-Offiziellen nicht gerne.

Bei Miller kamen im Qualifying aber weitere unglückliche Umstände hinzu: So wurde seine schnellste Rundenzeit, die allerdings nicht zu einer Startplatzverbesserung geführt hätte, wegen eines Vergehens gegen die Track-Limits gestrichen. Im zweiten Stint konnte Miller schließlich keine zweite fliegende Runde absolvieren, da er einige Sekunden zu spät über Start/Ziel kam und somit früher als geplant die karierte Flagge sah.

Für Sonntag sollte man Miller dennoch auf der Rechnung haben. Bereits am Freitag hatte er sich in beiden Trainings nur Marc Marquez geschlagen geben müssen. Vor allem im ersten Sektor war Miller in den Sessions deutlich schneller als alle Konkurrenten. "Ich fühle, dass ich guten Speed und ein großes Potenzial habe", führte Miller aus. "Ich kann nur mein Bestes geben, versuchen an die Jungs an der Spitze heranzukommen und an ihnen dranzubleiben."