Die Kritik der MotoGP-Fahrer am Zustand der Strecke in Austin trägt erste Früchte. Am Freitagabend konnten sich die Piloten im Rahmen der Safety Commission mit der Dorna austauschen, die nun eine Verbesserung von den Streckenverantwortlichen einfordert. Bereits für die nächste Saison soll das Asphaltband zwischen der zweiten und der zehnten Kurve komplett erneuert werden. Das ist eine Bedingung für die Rückkehr der Motorrad-WM.

"Die Dorna hat gestern großes Verständnis für unsere Situation gezeigt", klärte MotoGP-Weltmeister Joan Mir am Samstag auf. "Es darf kein zweites Wochenende wie dieses hier geben. Sollten sie den ersten und zweiten Sektor nicht neu asphaltieren, kommen wir nächstes Jahr nicht wieder." Massive Bodenwellen hatten den Fahrern bereits am Freitag zugesetzt und auch am Samstag für zahlreiche Stürze gesorgt.

Aleix Espargaro traf es bislang am härtesten: Der Katalane musste mit seiner Aprilia an diesem Wochenende bereits viermal zu Boden. Kein Wunder, dass er einer der größten Kritiker des Asphalts des Circuit of the Americas ist: "Die Dorna hat uns gefragt, was die Minimalanforderung ist, damit wir nächstes Jahr hier fahren können. Alle Fahrer waren sich einig, dass vor allem zwischen der zweiten und zehnten Kurve etwas passieren muss."

Verbesserungen gefordert

"Uns wurde versprochen, dass wir nächstes Jahr nicht wiederkommen, wenn sie (die Betreiber in Austin) ihre Hausaufgaben nicht erledigen", so Espargaro. Die texanische Strecke verfügt zwar noch über einen gültigen Vertrag mit der Dorna bis zur nächsten Saison, doch durch den Entzug der FIM-Homologation aufgrund von Sicherheitsbedenken, könnte dieser null und nichtig werden und Austin bereits im kommenden Jahr aus dem Kalender fliegen.

Dass mit der Dorna in derartigen Belangen nicht zu spaßen ist, musste erst unlängst Brünn zur Kenntnis nehmen. Da sich die Tschechen eine komplette Neuasphaltierung nicht leisten wollten, flog die Traditionsstrecke kurzerhand aus dem Kalender. Ob die MotoGP je dorthin zurückkehren wird, ist seither unklar. Austin könnte nun ein ähnliches Schicksal drohen.

"Eigentlich müsste diese Strecke komplett neu asphaltiert werden, denn mittlerweile gibt ist es ein Stückwerk aus verschiedenen Asphaltarten. Aber mit ist klar, dass das eine teure Sache ist", führte Mir aus. Die MotoGP-Fahrer klagen auf beinahe allen Strecken, die sie gemeinsam mit der Formel 1 befahren, über Bodenwellen. In Austin kommt erschwerend hinzu, dass der Boden unterhalb der Strecke nicht massiv ist, wodurch immer wieder neue Unebenheiten in das Asphaltband kommen.