Pol Espargaro durfte am Samstag beim MotoGP-Qualifying in Silverstone das erste Erfolgserlebnis seit seinem Wechsel zu Repsol Honda verbuchen. Der 30-jährige Katalane sicherte sich die Pole Position und überraschte damit nicht nur seine Kollegen.

"Das ist fast so etwas wie ein Schock, nachdem es an den letzten beiden Wochenenden überhaupt nicht gut lief für uns", gestand Espargaro in einer Pressekonferenz. Das Doppel in Österreich hatte er ohne WM-Punkte verlassen und mit zwei 16. Plätzen seine beiden schlechtesten Saisonergebnisse geholt.

Doch in Silverstone lief es bereits in den Trainings gut: Pol Espargaro beendete keine Session weiter hinten als auf dem 6. Platz. Im Qualifying gaben 22 Tausendstelsekunden den Ausschlag zu seinen Gunsten. "Für mich ist das bereits wie ein Sieg, mich kümmert der morgige Tag nicht mehr", führte Espargaro aus.

Jubel wie bei einem Erfolg

Wie groß die Erleichterung war, zeigten auch die TV-Bilder von der Strecke: Die Pole Position wurde im Parc ferme gefeiert wie ein Grand-Prix-Sieg. Kein Wunder, denn seit seinem Wechsel von KTM zu Honda hatte Espargaro viel Kritik einstecken müssen und war auch mit sich selbst mehrfach hart ins Gericht gegangen. "Es war sehr schwierig und ich hatte große Probleme. Die werden sich nun zwar nicht über Nacht in Luft auflösen, aber vielleicht gibt uns das an der Box ein wenig Auftrieb. Ich hoffe, dadurch haben alle Beteiligten wieder etwas mehr Luft zum Atmen", sagte Espargaro.

Der gute Grip des noch jungen Asphalts in Silverstone habe ihm massiv geholfen, führte der Katalane aus. Denn dadurch könne er seinen angestammten Fahrstil besser einsetzen: "Ich benutze schon seit 125er-Zeiten die Hinterradbremse sehr stark. Hier bei Honda hat mir das aber Probleme mit der Traktion und dem Heck am Kurveneingang eingebracht. Ich musste sogar komplett aufhören, sie zu benutzen. Aber hier mit viel Grip kann ich die Hinterradbremse wieder benutzen, um das Motorrad besser um die Kurve zu bekommen."

Was ihn am Sonntag im Rennen erwartet, kann der Polesitter nicht abschätzen: "Marc ist sicher nicht glücklich darüber, mich auf Pole und sich auf dem 5. Platz zu sehen. Er wird mit ordentlich Feuer starten. Aber auch Fabio, Pecco und alle Fahrer in der zweiten Reihe sind stark und ich weiß nicht, was sie in den ersten Runden versuchen werden. Ich bin es ja nicht gewohnt, da vorne mit ihnen zu kämpfen."

Das MotoGP-Rennen in Silverstone startet am Sonntag um 14.00 Uhr unserer Zeit.