Petronas soll sich mit Ende des Jahres als Sponsor des bislang erfolgreichen MotoGP-Teams zurückziehen. Das berichten mehrere internationale Fachmedien übereinstimmend. Razlan Razali und Johan Stigefelt müssen mit ihrem Rennstall daher ab 2022 kleinere Brötchen backen. Für die MotoGP-Welt ist das ein Schock, war das Petronas Yamaha Sepang Racing Team doch in den vergangenen beiden Jahren das mit Abstand erfolgreichste Privatteam.

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Als Folge des Petronas-Rückzugs muss der Rennstall seine Aktivitäten in der Moto3 und Moto2 einstellen. Wie das üblicherweise gut informierte Portal "The Race" berichtet, wurden die Mitarbeiter bereits darüber informiert, sich für die kommende Saison einen neuen Job zu suchen. Aber auch das MotoGP-Team kommt nicht ungeschoren davon, da man sich ohne die Millionen von Petronas im Rücken künftig nur noch zwei "B-Spec"-Maschinen von Yamaha leisten kann. Auf aktuelles Material samt Werksunterstützung müssen die Fahrer des Teams daher 2022 verzichten.

Teammanager Johan Stigefelt wollte im offiziellen Livestream der MotoGP keinen konkreten Kommentar zu den Gerüchten abgeben: "Aktuell kann ich nichts sagen. Wir haben vor, in Silverstone etwas bekanntzugeben. Jetzt und hier ist es aber besser, stumm zu bleiben und alles im Vorfeld von Silverstone zu entscheiden."

Tiefer Fall nach großem Erfolg

Die Gerüchte über den Petronas-Rückzug passen ins Bild und würden erklären, warum bislang noch keine Einigung mit Yamaha über eine Verlängerung der Zusammenarbeit ab 2022 erzielt werden konnte. Zudem scheint nun auch klar, warum beide Motorräder für die kommende Saison noch unbesetzt sind.

Das Petronas Yamaha Sepang Racing Team war 2019 mit großen Zusagen aus der malaysischen Wirtschaft und Politik in der MotoGP an den Start gebracht worden. Aufgrund des glücklichen Händchens der Teamführung holte Fabio Quartararo bereits im Debütjahr sieben Podestplätze und krönte sich zum Rookie des Jahres. Im Vorjahr gewann der Rennstall sechs Rennen, stellte mit Franco Morbidelli den Vizeweltmeister und holte Platz zwei in der Team-WM. Es kam aber auch zu ersten Meinungsverschiedenheiten mit Yamaha im Zuge des Ventil-Skandals sowie in den Verhandlungen über die Unterstützung von Morbidelli für 2021.

Teamchef Razali erklärte vor Saisonstart, dass er die Zusammenarbeit mit Yamaha gerne auf die unteren Klassen ausgeweitet hätte und dort als eine Art Nachwuchsakademie fungiert hätte. Ein Plan, den Yamaha allerdings abschmetterte. Nun sind die Teams im kommenden Jahr wohl Geschichte.