Vor exakt einer Woche kündigte Valentino Rossi sein Aus als aktiver MotoGP-Fahrer per Saisonende an. Im ersten Rennen nach dieser Entscheidung belegte er in Spielberg am Sonntag den 13. Platz. Dass es der Auftakt zu seiner Abschiedstournee war, konnte er komplett ausblenden, wie er am Donnerstag im Vorfeld des zweiten Laufs auf dem Red Bull Ring klarstellte.

"Ich war sehr gespannt, wie sich das auf meine Psyche auswirkt", holte Rossi aus. "Aber ich habe im Rennen überhaut keinen Unterschied gespürt. Dass ich mit Jahresende aufhöre, wurde mir erst 20 Minuten nach dem Zieleinlauf wieder bewusst."

Der 42-jährige Italiener bestreitet am Sonntag sein 425. WM-Rennen. Kein Wunder also, dass er sich im Renntrimm durch nichts aus der Ruhe bringen lässt. "Sobald ich auf meinem Motorrad sitze, habe ich das gleiche Gefühl wie immer. Ich bin konzentriert, habe Spaß und will ein starkes Ergebnis abliefern."

Valentino Rossi: Die Gründe für den MotoGP-Rücktritt (08:29 Min.)

Das gelingt Rossi aktuell nicht. In der laufenden Saison landete er nur in Mugello (10.) in den Top-10. Sein letzter Podestplatz datiert von Juli 2021, der letzte Sieg liegt bereits über vier Jahre zurück. Diese Ergebnisse gaben letztlich auch den Ausschlag, dass sich Rossi in der Sommerpause für einen Rückzug entschied.

Dem MotoGP-Paddock wird er allerdings erhalten bleiben: Ab 2022 bringt er seinen eigenen VR46-Rennstall an den Start. Ausgerüstet wird das Team von Ducati, finanziert mit einem angeblich zweistelligen Millionenbetrag aus Saudi-Arabien. Wer dort fahren wird, ist allerdings noch unklar. Einzig Rossis Bruder Luca Marini gilt als gesetzt.