Für Valentino Rossi fand die erste MotoGP-Saisonhälfte in Assen einen unrühmlichen Abschluss. Die 42-jährige Motorrad-Legende stürzte bereits in der achten Runde, lag zu diesem Zeitpunkt aber schon außerhalb der Punkteränge.

"Ich bin leider schlecht gestartet, da wir etwas neues für den Start ausprobiert haben", erklärte Rossi, der von Startplatz zwölf nur als Vorletzter aus der ersten Runde kam. "Danach war ich zu lange hinter anderen Motorrädern. Mit solchen Situationen hat das Motorrad Probleme am Vorderrad, wo der Grip nachließ."

Glück bei Crash

"Ich konnte dann endlich Bastianini überholen, wollte aufholen und habe in Kurve 7 die Front verloren", erklärte Rossi seinen Sturz. "Wir haben die Daten bereits gesehen und verstehen nicht, warum ich gestürzt bin. Ich hatte aber Glück, denn es war zwar nur ein Vorderradrutscher, aber an einer sehr schnellen Stelle."

Passiert ist Valentino Rossi nichts, außer dass er im neunten Saisonrennen zum fünften Mal ohne WM-Punkte blieb. Eine Negativbilanz, wie er sie in seiner langen Karriere noch nie hinnehmen musste. Das stimmte Rossi nachdenklich, will er doch in der Sommerpause über seine sportliche Zukunft entscheiden.

"Ich wusste, dass dieses Jahr schwierig und eine große Herausforderung wird", gestand er. "Die Ergebnisse der ersten Hälfte waren absolut nicht das, was ich mir erhofft hatte. Ich wäre natürlich gerne stärker gewesen und hätte bessere Ergebnisse geholt. Meine Entscheidung über nächste Saison hängt nun von diesen Resultaten ab."

Rossi entscheidet demnächst

"Denn ich habe bereits zu Saisonbeginn gesagt, dass ich es von den Resultaten abhängig machen werde", sagte Rossi. Dass sich durch den möglichen Abgang von Maverick Vinales im Winter neue Optionen auftun könnten, glaubt Rossi nicht. Zumindest wolle er seine Entscheidung nicht davon abhängig machen.

"Es sieht so aus, als würde demnächst etwas geschehen, das keiner erwarten wird", spielte er auf die aktuellen Vinales-Gerüchte an. "Aber für mich ändert es nichts, was die anderen Yamaha-Fahrer tun. Ich will meine Entscheidung aufgrund der Ergebnisse treffen."

Zuletzt ließ Rossi bereits durchklingen, dass er nicht viel Lust hat, in seinem eigenen Rennstall an den Start zu gehen. Zwar hätte ihn das saudische Königshaus (Geldgeber seine künftigen Teams) schon mehrfach zu diesem Wechsel gedrängt, Rossi bezeichnete diese Option aber als "sehr, sehr schwierig".

Viele Fans und Experten sind mittlerweile davon überzeugt, dass sich Valentino Rossi in den kommenden Wochen zu einem Karriereende durchringen wird. Von den internationalen Medien erbat er noch etwas Geduld: "Heute ist noch nicht der Moment dieser Entscheidung. Ich lasse es euch aber wissen, sobald ich sie getroffen habe."