Der Spanien-Grand-Prix in Jerez wurde für Fabio Quartararo zum vielleicht bittersten MotoGP-Rennen seiner Karriere. Mit überlegener Pace ausgestattet, führte er in Jerez souverän, doch dann schlug plötzlich der von den Fahrern so gefürchtete Armpump zu. Quartararo hatte keine Kraft und kein Gefühl mehr im rechten Unterarm. Schließlich musste sich der Yamaha-Werkspilot mit P13 begnügen.

Schon am Dienstag legte sich Quartararo in Südfrankreich unters Messer. Wie üblich bei derartigen Problemen wurden die Faszien rund um den Muskel geöffnet, um eine bessere Blutzirkulation bei starken Belastungen zu ermöglichen. Diese Eingriffe sind unter MotoGP-Fahrer mittlerweile zur Routine geworden.

Dementsprechend entspannt geht Quartararo, für den es nach 2019 bereits die zweite Armpump-OP war, in seinen Heim-Grand-Prix in Le Mans: "Ich fühle mich super. Die Narbe spannt zwar ein bisschen, aber ich glaube nicht, dass es beim Fahren ein Problem ist."

Fabio Quartararo überzeugt: OP alternativlos

Die Operation als Lösung der Armpump-Probleme wird in der MotoGP kaum hinterfragt. Mehrere Experten vertreten allerdings den Standpunkt, dass derartige Beschwerden mit richtigem Training oftmals vermieden werden könnten. So auch Sportarzt Dr. Philipp Schultes, der mit Motorsport-Magazin.com über die MotoGP-Volkskrankheit Armpump sprach. Seine Ausführungen seht ihr im Video:

Armpump: Die MotoGP-Volkskrankheit erklärt vom Sportarzt: (10:31 Min.)

Quartararo ist allerdings sicher, dass die Operation für ihn der einzige Ausweg aus der Misere war. "Die Operation war notwendig", sagte er am Donnerstag in Le Mans. "Natürlich kann man sein Training umstellen, aber wir haben dennoch alle zwei Wochen ein Rennen. Und deinen Körperbau kannst du auch nicht ändern. Es sieht so aus, als müssten sich jetzt nach und nach viele Fahrer dieser Operation unterziehen. Ich weiß nicht, ob es am Training liegt oder nicht. Für uns war nur klar, dass wir dieses Problem lösen mussten."