Yamaha holte am vierten MotoGP-Testtag in Katar mit Maverick Vinales, Franco Morbidelli und Fabio Quartararo die ersten drei Ränge, Valentino Rossi komplettierte als Achter eine starke Mannschaftsleistung. Freudenstürme gibt es im Lager der Japaner deshalb aber noch lange nicht. Die Erfahrungen aus den vergangenen Jahren haben die Yamaha-Fahrer vorsichtig werden lassen.

Denn bei den Wintertests zeigte Yamaha in der jüngsten Vergangenheit stets groß auf. An den Rennwochenenden während der Saison sah das dann oft anders. Denn die Bedingungen bei Testfahrten unterscheiden sich von denen in den Grands Prix oft deutlich. Da liegt deutlich weniger Michelin-Gummi auf der Strecke, dafür Dunlop-Abrieb aus den kleineren Klassen, was zu schlechterem Grip führt.

"Der Grip beim Test hier ist unglaublich", sagte Quartararo am Donnerstag. "Am Rennwochenende werden wir diese Bedingungen aber nicht haben. Bei den Testfahrten sind wir immer schnell, vor allem auf eine Runde. Deshalb möchte ich nicht zu euphorisch sein. Diesen Fehler habe ich in den vergangenen beiden Jahren nach den Wintertests gemacht. Wenn wir auf Strecken mit weniger Grip kommen, dann werden wir weiterhin Probleme haben."

Die von Quartararo angesprochene Gefühlsachterbahn kennt niemand besser als Maverick Vinales, der sich mittlerweile den ungeliebten Titel als Testweltmeister erarbeitet hat. Er zeigt sich aber etwas optimistischer: "Natürlich wissen wir erst Bescheid, wenn wir auf Strecken mit schlechtem Grip kommen. Heute bin ich aber lange mit einem Satz Reifen gefahren und auch die letzten Runde waren trotz nachlassendem Grip noch gut."

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Valentino Rossi steigerte sich am Donnerstag in allen Belangen und war dementsprechend zufrieden: "Wir haben ein paar neue Lösungen gefunden und mir ist eine gute Rundenzeit gelungen. So schnell war ich hier überhaupt noch nie. Ich kann jetzt schneller in die Kurven einfahren und habe mehr Grip am Ausgang. Das waren im Vorjahr die großen Probleme. Jetzt sieht es besser aus."