Joan Mir hat sich seine Aufgabe für das MotoGP-Rennen in Valencia im Qualifying am Samstag nicht gerade vereinfacht. Der WM-Leader geht am Sonntag nur aus der vierten Startreihe - von Rang 12 in das Rennen.

"Ich habe keine Ahnung, was im Qualifying passiert ist", sagte Mir in seinem Videocall am Nachmittag. "Ich hatte ein ähnliches Gefühl wie am Vortag, dort lief es im 2. Training plötzlich auch nicht mehr gut. Ich konnte einfach keine schnelle Rundenzeit fahren."

Vor einer Woche hatte der WM-Leader mit Rang 5 noch einen Platz in Reihe zwei zu seinem ersten Sieg in der MotoGP genutzt. Diesmal fehlten drei Zehntel auf die zweite Reihe und fast 0,8 Sekunden auf die Pole Position, die an Franco Morbidelli ging.

P12 ist "nicht das Ende der Welt"

Mir, der mit 37 Punkten Vorsprung eine souveräne Führung im Titelrennen genießt, geht mit gemischten Gefühlen in den Rennsonntag: "Wir sind schon ein paarmal aus ähnlicher Position gestartet. Ich mag diese Platzierung zwar nicht, aber es ist auch nicht das Ende der Welt."

Auf eine Strategie für das Rennen kann er sich daher noch nicht festlegen: "Die ersten Runden werden entscheidend dafür sein. Ich werde versuchen, am Start so einige Positionen wettzumachen. Dann muss ich abwarten, wo ich mich genau platzieren kann im Feld und erst danach kann ich entscheiden, wie ich das Rennen anlege."

"Ich würde diesen Sack aber gerne schon morgen zumachen", gestand Mir. Sollte er es auf das Podest schaffen, ist der spanische Suzuki-Pilot in jedem Fall bereits Weltmeister. Erst ab Rang 4 würden für Mir die Rechenspielchen beginnen.

In diesem kommt ihm aber entgegen, dass seine ersten Verfolger im Titelrennen - Fabio Quartararo und Alex Rins - ähnlich weit hinten stehen wie er selbst: Quartararo auf P11, Rins sogar nur auf P14. Mit seiner Pace ist der WM-Leader zufrieden, wovon auch ein gutes Ergebnis im 4. Training zeugt.

Mir attestiert gute Pace

"Alles in allem lief der heutige Tag ja nicht schlecht", so Mir. "Ich konnte meine Pace erhöhen und bin darüber glücklich. Franco (Morbidelli) war in beiden Trainings stark und auch im Qualifying. Aber ich denke, dass ich einer der wenigen Fahrer bin, die mit ihm kämpfen können, falls ich rasch so weit nach vorne kommen sollte."

Abschließend sprach Mir noch über den Druck, der an diesem Wochenende auf ihm und dem seit zwei Jahrzehnten titellosen Suzuki-Team lastet: "Man spürt, dass es ein ganz besonderes Wochenende ist - anders als normale Rennwochenenden. Es gibt mehr Druck und wir alle fühlen das, denn es geht bald zu Ende." Wenn alles nach Mirs Plan läuft, fällt die WM-Entscheidung bereits am Sonntag kurz nach 14.45 Uhr.