Es ist die unendliche Geschichte der MotoGP. Maverick Vinales glänz in Trainings und Qualifying ebenso wie bei Testfahrten. Im Rennen bleibt er aber ein ums andere Mal ganz deutlich hinter den Erwartungen zurück. So auch am Sonntag in Misano. Nach starken Trainingsleistungen und dem Pole-Rekord am Samstag reichte es nur zu Rang sechs.

Vinales konnte im San-Marino-GP vom Start weg nie die Pace der Spitze mitgehen. "Ich weiß nicht, was los war", zeigte sich der Yamaha-Werkspilot ratlos. "Wir haben keine Erklärung. Das ist das Problem. Innerhalb eines Tages werde ich vom Rekordmann zur fahrenden Schikane für die anderen Piloten. In den Trainings und im Qualifying war ich immer unter den Top-Drei und hatte vielleicht die beste Pace. Ich kann es mir einfach nicht erklären und es kann mir auch sonst niemand eine Erklärung liefern. Ich weiß nicht, was ich sagen soll."

Die ewig gleichen Problemen machen Vinales mittlerweile sichtlich auch mental zu schaffen. Er wirkte in seiner virtuellen Medienrunde am Sonntag wie ein gebrochener Mann. "Es sind die gleichen Probleme wie in den letzten 30 Rennen", ärgerte er sich. "Ich ändere an einem Wochenende 70 Mal meinen Fahrstil, um das Motorrad zum Laufen zu bringen und im Rennen geht es dann wieder nicht. Da ist es wirklich schwierig, den Glauben nicht zu verlieren und motiviert zu bleiben."

Reifenwahl für Maverick Vinales nicht das Problem

Vinales setzte in Misano als einziger der 21 Piloten auf den harten Hinterreifen im Rennen. Spekulationen, wonach die Reifenwahl Schuld an seinem Leistungseinbruch gewesen sein könnte, kann er nicht viel abgewinnen: "Ich bin mit dem Hard in FP1 1:32.1 gefahren und im FP4 nach vielen Runden zwei Mal 1:32.5. Ich war mit diesem Reifen stärker als alle anderen, also war er für mich die richtige Wahl", so Vinales. Im Rennen kam er mit diesem Pneu nie über 1:32.7 hinaus.

Am Samstag konnte Vinales noch jubeln, Foto: MotoGP.com
Am Samstag konnte Vinales noch jubeln, Foto: MotoGP.com

Schon vor dem Start schien es, als wäre der Spanier in Problemen. Nach der Sichtungsrunde strömte in der Startaufstellung Rauch aus der Verkleidung seiner Yamaha. Die Mechaniker bauten die Verkleidung ab und untersuchten eilig das Motorrad. Dann aber die Entwarnung. "Es war nur ein Spray am Auspuff, dass beim Aufwärmen nicht richtig verbrannt ist. Deshalb hat es geraucht. Es war aber kein Problem", so Vinales.