Stefan Bradl erlebte in Brünn ein schwieriges MotoGP-Saisondebüt. Erst am Montag über seinen Einsatz informiert, musste der Deutsche am Freitag auf ein Motorrad steigen, das er seit rund sechs Monaten nicht mehr pilotiert hat.

Im Qualifying immerhin schneller als sein Teamkollege Alex Marquez, gab es im Rennen nur kurz Erfolgserlebnisse. Am Start überholte Bradl zwar Tito Rabat sowie Cal Crutchlow und hielt sich vor Marquez, doch ab der 8. Runde lag er an der letzten Position.

In der 10. Runde kam zudem ein Ausritt hinzu, der ihn aussichtslos zurückwarf. Somit war Bradls Rennen zu Halbzeit bereits gelaufen. "Leider habe ich diesen Fehler gemacht", sagte der Deutsche in einem Video-Call auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. "Ich habe in Turn 1 die Front verloren und musste weit durch den Kies. Danach musste ich mein Rennen komplett alleine zu Ende fahren."

MotoGP-Talk: Stefan Bradl analysiert Saisonauftakt (41:01 Min.)

Am Ende hatte Bradl 55 Sekunden Rückstand auf die Siegerzeit und rund eine halbe Minute auf die Punkteränge. "Es war heute so schwierig, wie ich das erwartet hatte", gestand Bradl. "Wir hatten große Probleme mit den Bedingungen und die Reifen konnten nicht ordentlich arbeiten. Das hat mir schon vor dem Start Sorgen gemacht."

Zudem nutzte Honda Bradl einmal mehr nicht als Marquez-Ersatz mit dem Ziel WM-Punkte zu holen, sondern dazu, neue Teile und Setup-Variationen zu testen. HRC-Chef Alberto Puig selbst bezeichnete Bradls Antreten als "Test-Einsatz".

Bradl auch in Spielberg dabei

Diesen hat Bradl immerhin zur Zufriedenheit seines Arbeitgebers absolviert: "Wir haben viele Daten gesammelt und bin sicher, dass wir nächste Woche eine bessere Pace an den Tag legen können. Ich bin froh, dass es schon in sieben Tagen das nächste Rennen gibt."

Bradl wird vermutlich auch bei beiden Rennen in Spielberg zum Zug kommen, auch wenn Honda das noch nicht bestätigen wollte. Honda-Teamchef Puig antwortete patzig auf Fragen nach dem Zeitpunkt des Comeback von Marquez und meinte nur: "Er kommt zurück, wenn er sich bereit dazu fühlt." Mittlerweile ist davon auszugehen, dass das nicht vor den Rennen in Misano Anfang September sein wird.