Yamaha kann hochzufrieden auf die Wintertests der MotoGP für die Saison 2020 zurückblicken. Nach der großen Show von Fabio Quartararo in Sepang mit drei Tagesbestzeiten war man auch in Katar die dominierende Kraft unter den sechs Herstellern der Königsklasse. In der kombinierten Zeitenliste aller drei Tage gehen die Ränge eins, zwei und drei an Yamaha - Maverick Vinales holte die Bestzeit vor Franco Morbidelli und Quartararo.

Kein Wunder, dass die Stimmung bei diesem Trio nach den erledigten Wintertests alles andere als schlecht war. "Ich habe die letzten drei Tage auf dem Motorrad richtig genossen und ich kann es kaum erwarten, dass das Rennwochenende beginnt. Ich fühle mich auf dem Motorrad schon sehr wohl", stellte Vinales zufrieden fest. Vor allem seine Pace im Longrun überzeugte die Konkurrenz, die den Spanier immer wieder als großen Favoriten für den Saisonauftakt nennt, und Vinales selbst: "Ich habe viel mit abgefahrenen Reifen gearbeitet. Besonders, als die Bedingungen schwierig waren. Ich wollte herausfinden, was ich da genau machen muss. Mit den Erkenntnissen bin ich sehr happy."

Glückliche Gesichter auch im Petronas-Kundenteam. Franco Morbidelli überzeugte bei den Wintertests durchgehend, nachdem er im Vorjahr doch klar im Schatten von Stallgefährte und Überflieger Fabio Quartararo gestanden war. "Ich bin sehr happy mit meiner Saisonvorbereitung", so der Moto2-Champion von 2017. "Wir sind jeden Tag besser und besser geworden. Ich habe mich schon in Sepang wohl gefühlt und wir haben uns schon dort Tag für Tag gesteigert, genau wie hier. Ich denke das kann eine gute Saison für mich werden."

Fabio Quartararo löst Longrun-Probleme

Fabio Quartararo war über eine schnelle Runde ohnehin der überragende Mann der Wintertests, holte vier von sechs Tagesbestzeiten. Er bemängelte aber immer wieder mangelnde Konstanz im Longrun. Ein Manko, das man aber anscheinend noch rechtzeitig beseitigen konnte. "Wir haben das Problem gelöst", meinte er am Montagabend mit einem selbstbewussten Lächeln auf den Lippen. "Ich bin heute eine Rennsimulation gefahren und die Pace war richtig, richtig gut. Mit unserer Arbeit bin ich daher mehr als zufrieden."

Fabio Quartararo geht als einer der Topfavoriten in die MotoGP-Saison, Foto: LAT Images
Fabio Quartararo geht als einer der Topfavoriten in die MotoGP-Saison, Foto: LAT Images

Alles in Butter also bei Yamaha? Nicht ganz. Während Vinales, Morbidelli und Quartararo einigermaßen entspannt auf den Saisonstart blicken können, machen sich in der Garage von Valentino Rossi einmal mehr Bedenken breit. "Heute machen wir uns etwas Sorgen - nicht wegen der Platzierung, denn leider bin ich mit dem zweiten Reifen gestürzt und ich denke, dass ich mich hätte verbessern können. Die Pace macht mir aber Sorgen", erklärte der Altmeister nach dem letzten Testtag. "Wir hatten in den Longruns Probleme mit den Reifen - ähnlich wie im vergangenen Jahr. Es scheint, dass ich nach ein paar Runden Tempo rausnehmen muss. Das sind keine guten Neuigkeiten."

Rossi belastet durch seinen Fahrstil und seine für einen MotoGP-Piloten beachtliche Körpergröße von 181 Zentimetern vor allem den Hinterreifen ganz anders als etwa sein um zehn Zentimeter kleinerer und fünf Kilogramm leichterer Teamkollege Vinales. Rossi hofft nun, seine Probleme in den Trainingssessions zum Katar-Grand-Prix noch in den Griff zu bekommen. "Das Rennwochenende ist immer eine andere Geschichte", weiß er. FP1 in Losail beginnt in elf Tagen.