Drei Mal in Folge musste sich Ducati mit Andrea Dovizioso zuletzt Honda und Marc Marquez in der MotoGP-Fahrerweltmeisterschaft geschlagen geben, in der Konstrukteurs- und Fahrerwertung wurde man in diesem Zeitraum weitere drei Male Vizeweltmeister hinter den Japanern.
Und doch sieht Ducati-CEO Claudio Domenicali seine Marke auch als Sieger im Kampf mit Honda. "Natürlich ist es im Rennsport wichtig, zu gewinnen. Ich glaube aber auch, das Hersteller, die immer nur mit einem Fahrer gewinnen, während der zweite Pilot Probleme hat in die Top-Ten zu kommen, nicht dieselbe Wertschöpfung für ihre Marke erhalten wie Ducati", erklärte Domenicali ihm Rahmen der Team-Präsentation in Bologna am Donnerstagabend.
Dass er damit auf Honda abzielt, ist klar. Während Marc Marquez auf der RC213V im Repsol-Werksteam von Erfolg zu Erfolg eilt, lief es auf der anderen Seite der Box zuletzt gar nicht nach Wunsch. Weder Dani Pedrosa 2018 noch Jorge Lorenzo 2019 konnten eine Podiumsplatzierung einfahren, Lorenzo war davon sogar meilenweit entfernt. Auch auf Rookie Alex Marquez wartet 2020 ein hartes Stück Arbeit.
Ducati hingegen konnte sowohl 2018 (Andrea Dovizioso und Jorge Lorenzo) als auch 2019 (Dovizioso und Danilo Petrucci) mit beiden Fahrern Siege einfahren. "Das ist nur uns gelungen", stellt Domenicali stolz fest. "Da kann man als aufmerksamer Fan schon einmal daran zweifeln, ob andere Hersteller wegen ihrem Motorrad oder doch wegen einem Fahrer so konkurrenzfähig sind. Ich werde lieber in der WM Zweiter und gewinne dafür mit beiden Piloten."
Nichtsdestotrotz ist es ein offenes Geheimnis im MotoGP-Paddock, dass Ducati bereits mehrfach das Gespräch mit Marc Marquez gesucht hat. "Als Team müssen wir immer versuchen, die bestmöglichen Fahrer zu bekommen", erklärt Domenicali. "Man muss aber aufpassen, denn wenn der beste Fahrer es für alle anderen Piloten auf dem Motorrad schwierig macht, ihre maximale Leistung abzurufen, dann ist das eine Situation, die Schlecht für das Team und die Marke sein kann."
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