Rookie-Pilot Fabio Quartararo hält auch in Sepang die MotoGP-Welt in Atem. Zwar wartet der Franzose immer noch auf seinen ersten Sieg in der Königsklasse, aber am Trainings-Freitag in Malaysia wusste er die Konkurrenz auch ohne diesen Meilenstein zu beeindrucken. Erst im FP1, dann im FP2 pulverisierte Quartararo die bestehenden Rundenrekorde - und fand hinterher sogar noch, dass Verbesserungen nötig sind.

"Ich bin zwar zufrieden, aber an meinem Fahrstil und dem Bike müssen wir trotzdem noch arbeiten", schätzt Quartararo seine Leistung am Freitag nach den Trainings ein. "Wir wissen, dass wir uns noch verbessern können, auch, wenn es keine Welten mehr sind."

Damit klingt Quartararo in seiner Rookie-Saison bereits wie ein altgedienter MotoGP-Held: Jeder gemeisterte Meilenstein reicht nicht mehr, es muss immer mehr sein. Nicht anders sprechen Marc Marquez und Co. über ihre Leistungen. Nichtsdestotrotz freut sich der Petronas-Pilot über seine Fabelzeit von 1:58.576, die er am Ende des 2. MotoGP-Trainings in den Asphalt des Sepang International Circuit gebrannt hat.

"Es war ein unfassbarer Tag", so Quartararo. "Heute Morgen sind wir schon eine ziemlich schnelle Zeit gefahren und am Nachmittag haben wir dann weiter an der Pace gearbeitet." Wie üblich am Ende einer FP2-Session in der MotoGP, vor allem mit der allgegenwärtigen Gefahr für Regen am Samstag, ließ sich Quartararo einen neuen Reifen verpassen, um sich so weit vorn wie möglich im Klassement einzureihen.

Das es für den Petronas-Fahrer aber so gut laufen würde, damit hätte die Konkurrenz wohl nicht gerechnet. "Wir sind zwei Runs auf unterschiedlichen Reifen gefahren und mit beiden war ich schnell. Mit dem neuen Reifen habe ich mich dann wirklich super gefühlt und deshalb ordentlich gepusht", beschreibt Quartararo das Ende der FP2-Session. "So habe ich es geschafft, eine 1:58er-Zeit zu fahren. Das ist ziemlich schnell."

Das kann man wohl sagen. Um ganze 0.630 Sekunden ließ der Franzose seinen engster Verfolger Andrea Dovizioso auf P2 im Regen stehen. Damit hat Quartararo der Konkurrenz in Sepang keine Chance gelassen. So spielte es auch keine Rolle, dass der Yamaha-Pilot eigentlich noch unter Schmerzen nach den beiden Crashs auf Phillip Island leidet. "Mein Knöchel tut zwar noch ziemlich weh, aber wenn man auf dem Motorrad sitzt, vergisst man das schnell", lacht Quartararo.

Quartararo: 2020er Werks-Yamaha war eine Überraschung

Aber nicht nur aufgrund seiner starken Trainings-Leistungen hat der Franzose in Sepang gut lachen. Arbeitgeber Yamaha verkündete am selben Tag ebenfalls, dass Quartararo und sein Teamkollege im Petronas-Team, Franco Morbidelli, im kommenden Jahr auf Werksmaterial unterwegs sein werden.

"Das war eine großer Überraschung", strahlt Quartararo. "Ich denke, daran sieht man, dass wir uns dieses Bikes verdient haben. Ich möchte Yamaha, meinem Team und den Sponsoren - eben allen, die daran beteiligt waren - danken." Wenn es so weitergeht, wird der Franzose sein größtes Dankeschön am Sonntag mit seinem ersten Rennsieg in der Königsklasse abliefern können.