Das MotoGP-Qualifying auf Phillip Island wurde am Samstag abgesagt und soll nun am Sonntag nachgeholt werden. Zu dieser Entscheidung kam es nach einem schweren Unfall von Miguel Oliveira im 4. Training und einem anschließenden Meeting aller MotoGP-Fahrer.

Oliveira war am Ende der Start/Ziel-Geraden von einer heftigen Windböe von der Strecke getragen und auf dem Rasen der Auslaufzone bei hoher Geschwindigkeit zu Fall gekommen. Der Portugiese musste in das Medical Center gebracht werden, wenig später wurden Rote Flaggen geschwenkt und das 4. Training unterbrochen.

Der starke Wind und immer wieder einsetzende Regenschauer hatten bereits Auswirkungen auf die 3. Trainings am Vormittag sowie auf die Qualifyings der Moto2 und Moto3 gehabt. So musste etwa bereits die erste MotoGP-Session des Tages per Roter Flagge unterbrochen werden, nachdem das Pitboard von Jack Miller auf die Strecke geweht worden war.

Meeting der MotoGP-Fahrer

Nach dem Oliveira-Unfall in FP4 lud die Rennleitung alle verbliebenen MotoGP-Fahrer zu einer Besprechung. Dort sollen sich drei Fahrer für ein Weitermachen entschieden haben, der Großteil sprach sich aber dagegen aus. Die Windböen seien einfach zu gefährlich, so die Argumentation.

"Wir haben die Entscheidung getroffen, dass es heute nicht sicher ist. Auf der Strecke ist es sehr windig und mit unseren großen Motorrädern, Verkleidungen und Flügeln bläst es uns einfach davon. Der Crash von Olivieira in Turn 1 hat das bewiesen", erklärte Karel Abraham nach dem Treffen im offiziellen Livestream der MotoGP.

KTM-Teamchef Mike Leitner hatte schon davor bei "ServusTV" Kritik an der Rennleitung geübt: "Die Situation mit dem starken Wind ist unverantwortlich. Wie es aussieht, ist Miguel einfach von der Strecke gepusht worden und hatte keine Chance."

Entwarnung bei Oliveira

Oliveira dürfte mit dem Schrecken davongekommen sein. Die Untersuchung im Medical Center ergab, dass er sich bei seinem Sturz keine Knochenbrüche zugezogen hat. Allerdings klagt er über Schmerzen im Arm, dürfte am Sonntag also angeschlagen in das Rennen gehen.

Auf Phillip Island soll es morgen zu einem Super-Sonntag kommen. Die Warmups aller Klassen werden um 50 Minuten vorgezogen, somit wärmt sich die MotoGP um 0.50 Uhr unserer Zeit auf, ehe sie ab 1.20 Uhr das Qualifying bestreitet. Die Rennen aller Klassen finden wie geplant ab 2.00 Uhr (Achtung, Zeitumstellung!) statt, die MotoGP ist ab 5.00 Uhr dran.

Zuvor will sich die Rennleitung aber ein Bild von den Wetterbedingungen machen und dabei vor allem die Windgeschwindigkeiten beachten. Sollten am Sonntag ähnlich starke Windböen wie am Samstag über Phillip Island fegen, könnte sogar das Rennen abgesagt werden. Das ließen Fahrer nach dem Meeting durchklingen.

Eine Verschiebung des Grand Prix auf Montag dürfte in diesem Fall keine Option sein, da das gesamte Equipment in das über 6.000 Kilometer entfernte Sepang transportiert werden muss, wo bereits am nächsten Wochenende das nächste Rennen auf dem Programm steht.