Jack Miller ging beim MotoGP-Rennen in Spielberg ein Top-Ergebnis durch die Lappen. "Es fühlte sich schon so an, als hätte ich eine Hand am Pokal", haderte der Pramac-Ducati-Pilot mit seinem Sturz in der achten Runde des Österreich-GP 2019. Eine entscheidende Rolle spielte dabei offensichtlich Fabio Quartararo, der am Ende Dritter wurde.

"Seine Pace war nicht so gut wie unsere. Immer, wenn ich ihm näher gekommen bin, hat sein Bike viel schneller verzögert als meines. Ich wäre ihm da in Kurve 4 schon einmal fast ins Heck geknallt und habe bei der Situation eine halbe Sekunde verloren, die ich schnell wieder aufholen konnte", meinte Miller mit Blick auf Yamaha-Rookie Quartararo.

Genau eine solche Situation führte letztlich auch zum Sturz über das Vorderrad in der schnellen Jochen-Rindt-Kurve. "Mir ist ausgangs Turn 8 ein kleiner Fehler unterlaufen und das Bike hat ein wenig zu wackeln angefangen. Dadurch habe ich meinen Bremspunkt um vielleicht zwei Meter verpasst, und schon war ich weg von der Ideallinie. Auf dem Dreck habe ich dann die Front verloren. Ich weiß genau, was passiert ist und was ich falsch gemacht habe, und das macht die Sache nur noch schlimmer", ärgert sich Miller.

Miller mit ähnlicher Pace wie Dovizioso und Marquez?

Er fühlt sich so um einen Podiumsplatz beraubt. Aber ob es für Miller gereicht hätte, um bis zum Schluss mit den beiden WM-Führenden Marc Marquez und Andrea Dovizioso mitzuhalten? Miller ist davon überzeugt: "Ich denke, ich hätte konstante 24er-Zeiten fahren können und ihr Rhythmus war da ganz ähnlich. Als sie dann gegen Rennende gegeneinander gekämpft haben, glaube ich, hätte ich zumindest dran bleiben können. Es wäre schön gewesen, hinter ihnen herzufahren und in einer schönen Zuschauerposition zu sein."

Ein Blick auf die Zeitentabelle verrät zumindest: Bis zu seinem Ausfall konnte Miller (abgesehen von Runde sieben) immer 24er-Zeiten hinlegen. Die Sektorzeiten lassen zudem vermuten, dass auch in Runde acht eine Zeit im Bereich von 1:24 Minuten herausgekommen wäre. Wie sich Millers Rundenzeiten im weiteren Rennverlauf entwickelt hätten, werden wir jedoch nie erfahren. Er selbst wäre jedoch zuversichtlich gewesen.

"Ich habe darauf geachtet, die Reifen zu managen. Vor allem in den Kurven 4-5 und 8 wollte ich sie auf keinen Fall durchdrehen lassen", so Miller, der sich wie Dovizioso und Quartararo vorne für die mittlere und hinten für die weiche Reifenmischung entschieden hatte.

Jack Millers Zukunft wohl geklärt

Eines steht jedenfalls fest: Ein Top-Ergebnis hätte Miller auch hinter den Kulissen Auftrieb verliehen. Schließlich brachte die Gerüchteküche in dieser Woche seinen Platz bei Pramac Ducati gehörig ins Wanken. Kein Geringerer als der fünffache Weltmeister Jorge Lorenzo wurde von italienischen Kollegen als neuer Teamkollege von Francesco Bagnaia ins Spiel gebracht. Doch auch so scheint Millers Zukunft inzwischen geklärt zu sein.

Italienische Medien schrieben schon Jorge Lorenzo auf Jack Millers Bike, Foto: Yamaha
Italienische Medien schrieben schon Jorge Lorenzo auf Jack Millers Bike, Foto: Yamaha

"Mehr oder weniger", entgegnete Miller den anwesenden Journalisten auf die Frage, ob denn für das kommende Jahr alles geklärt sei. Auf die Nachfrage, ob das bei Pramac Ducati der Fall wäre, antwortete Miller nur kurz und knapp mit "Ja!"

"Natürlich hatte ich auch andere Optionen auf dem Tisch. Aber mein Hauptziel ist es, hier zu bleiben", bekräftigte Miller. "Wir müssen nur schauen, dass wir in naher Zukunft öfter auf das Podium fahren und das so beibehalten. Ich habe mir den Arsch abgearbeitet, um zu diesem Punkt zu gelangen, da will ich jetzt keinen Schritt zurückgehen." Der Österreich-GP wäre ein guter Zeitpunkt gewesen, um mit den Podiumsresultaten zu beginnen.