Die MotoGP musste ihren Großbritannien-GP im Vorjahr völlig absagen. Starker Regen in Verbindung mit einer schlampigen Neuasphaltierung sorgten für zu gefährliche Verhältnisse. Erstmals seit 1980 wurde somit auch ein Rennen der Königsklasse komplett gestrichen.

Silverstone musste reagieren und tat das auch, im Juni diesen Jahres wurde auf der 5,9 Kilometer langen Strecke ein völlig neues Asphaltband verlegt. An diesem Wochenende wird dieses von der Formel 1 befahren und bereits nach dem Trainingsfreitag gab es Aussagen von Renault-Pilot Daniel Ricciardo, die bei den MotoGP-Verantwortlichen wohl die Alarmglocken schrillen lassen.

"Die neue Oberfläche ist ganz gut, aber in manchen Bereichen ist es immer noch sehr wellig", so Ricciardo. "Ich glaube nicht, dass die MotoGP-Jungs Kurve sechs mögen werden. Sie werden da wohl einen Wirbel machen und ziemlich wütend sein, denn in der Anbremszone ist es extrem wellig, was auf dem Motorrad sicher zu Problemen führen wird. Die Wellen sind jetzt schon da und werden über das Wochenende sicher noch schlimmer."

Formel 1 verstärkt Bodenwellen

Ricciardo spielt damit auf die Tatsache an, dass die Formel-1-Autos durch ihren gewaltigen Anpressdruck immer für zusätzliche Bodenwellen Sorgen. Was der F1-Pilot als Kurve sechs bezeichnet, ist in der MotoGP übrigens Turn 16, da die beiden Serien ja unterschiedliche Boxengassen nutzen und somit zwar das gleiche Layout fahren, sich aber Start und Ziel an anderer Stelle befindet. Die von Ricciardo angesprochene Kurve ist 'Brooklands'. Eine Linkskurve, für die die MotoGP-Fahrer von rund 300 auf 100 Stundenkilometer verzögern müssen.

Die Verantwortlichen der Motorrad-Weltmeisterschaft werden nun genau beobachten, wie sich die neu aufgetragene Asphaltdecke entwickelt. Zwar wurde im Mai ein neuer Vertrag mit Silverstone bis 2021 abgeschlossen, die endgültige Abnahme der Strecke durch Sicherheitsinspektor Franco Uncini findet aber - in weiser Voraussicht - erst nach dem Formel-1-Wochenende statt.